WELTWEIT: Vereinte Nationen verstärken den Kampf gegen Homo- und Transphobie
Es ist erstmals, dass die Vereinten Nationen eine solche Stelle geschaffen haben, und ein unabhängiger Experte soll diesen Posten übernehmen. Er wird weltweit die Fälle von Gewalt und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Neigung, sowie der Geschlechteridentität zusammentragen, überwachen und rapportieren. Dabei geht es vor allem auch darum, dass die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender weltweit als Teil der Menschenrechte angesehen werden sollten. Dazu war eine Abstimmung bei den Vereinten Nationen nötig, und schliesslich wurde das Amt mit 23 zu 18 Stimmen, bei 6 Enthaltungen, bewilligt.
Widerstand gab es dabei vor allem von islamischen Staaten. So erklärte etwa Pakistan im Namen der Organisation für islamische Zusammenarbeit, dass dies ein Versuch sei die Gesetze von eigenständigen Nationen zu verändern, und zudem fehle das religiöse Feingefühl bei dieser Vorlage. Aus diesem Grund habe man sich entschieden, dieses Amt abzulehnen. Südafrika wiederum enthielt sich der Stimme, obwohl das Land in der Vergangenheit auch selber immer mal wieder Anliegen zu Gunsten der LGBT-Community bei den Vereinten Nationen eingebracht hat. Laut dem südafrikanischen Vertreter sei der Vorstoss diesmal aber zu arrogant und kontrovers formuliert gewesen, daher habe man sich der Stimme enthalten.
Erst in den letzten, sehr wenigen Jahren haben die Vereinten Nationen angefangen, sich für die Anliegen der LGBT-Community einzusetzen und diese zu thematisieren. So wurden etwa zwei Resolutionen angenommen, welche verlangt haben, dass die Organisation künftig vermehrt auf die LGBT-Anliegen eingehe und darüber berichte. Erst im vergangenen Jahr hat zudem der Weltsicherheitsrat, das höchste Organ innerhalb der Vereinten Nationen, auf ein LGBT-Thema hingewiesen: Dabei wurde das extrem homophobe Verhalten des IS verurteilt, welcher förmlich Jagd auf Homosexuelle macht und über diese die Todesstrafe verhängt. In einer Pressemitteilung hat der Sicherheitsrat kürzlich zudem auch die Tat von Orlando scharf verurteilt.