GESUNDHEIT: Mpox und wie die Lage in der Schweiz ist

GESUNDHEIT: Mpox und wie die Lage in der Schweiz ist
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat wegen einer neuen Variante von Mpox weltweit die höchste Alarmstufe ausgerufen. Wie sich die Lage in der Schweiz darstellt und was Du jetzt berücksichtigen solltest erfährst Du hier.

Eines gleich Vorweg: Dass die Weltgesundheitsorganisation WHO mit der "gesundheitlichen Notlage internationaler Reichweite" die höchste Alarmstufe ausrief, hat für den Moment keine konkreten Auswirkungen auf die Schweiz. Vielmehr werden damit die Gesundheitsbehörden weltweit aufgerufen, sich auf mögliche Ausbrüche vorzubreiten und die notwenigen Massnahmen zu treffen.

Bei der neuen Variante, welche sich derzeit in mehreren afrikanischen Ländern stark ausbreitet, handelt es sich um die Mpox-Variante Klade I. Dabei scheint diese Form nicht nur ansteckender zu sein, sondern auch vermehrt von einem schweren Verlauf begleitet zu werden, wie es die Zahlen aus Afrika zeigen.

Bislang wurde ein erster Fall der Klade I in Schweden bestätigt, doch auch die Gesundheitsbehörden in Grossbritannien erklärten, dass sie davon ausgehen, dass diese Variante bereits bei ihnen angekommen ist. Da derzeit noch wenig getestet werde, sei aber noch kein Fall tatsächlich bestätigt worden.

Wie ist die aktuelle Situation in der Schweiz?
Auch in der Schweiz ist bislang kein Fall bestätigt, und wie das Bundesamt für Gesundheit BAG erklärt, sei die Gefahr einer Ansteckung hierzulande derzeit sehr klein. Man sei aber in engem Austausch mit nationalen und internationalen Behörden und beobachte die Situation genauestens. In der Schweiz sei zudem eine Mehrheit der Risikopersonen bereits geimpft, nachdem schon im Jahr 2022 zahlreiche Fälle, damals der Klade II, aufgetreten sind. Seit Herbst 2022 werden hierzulande nur noch wenige neue Neuinfektionen festgestellt.

Damals waren vor allem Männer, die Sex mit Männern haben, sowie trans Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern am häufigsten betroffen. Ob dies auch bei einem allfälligen neuen Ausbruch der Fall sein wird, lässt sich aufgrund der noch sehr dünnen Faktenlage nicht bestätigen. Hinzukommt, dass, wie das BAG bestätigt, sich viele der damaligen Risikogruppe bereits haben impfen lassen.

Hilft eine Impfung?
Wie das BAG erklärt, habe man genügend Impfstoff gesichert womit man vorbereitet sei. Die aktuell verfügbaren Pockenimpfungen sind auch gegen Mpox wirksam, sofern man mit zwei Dosen vollständig geimpft ist, und derzeit geht man davon aus, dass dies auch bei der Klade I der Fall ist. Dabei soll die Impfung vor einer Ansteckung oder zumindest vor einem schweren Verlauf schützen. Zur Zeit sind zwei Impfstoffe auf dem Markt verfügbar.

Wie überträgt sich Mpox?
Mpox überträgt sich durch direkten Haut- und Schleimhautkontakt insbesondere beim Sex. Obwohl laut dem deutschen Robert-Koch-Institut auch schon vermehrungsfähige Mpox-Viren im Sperma nachgewiesen werden konnte, sei es noch nicht abschliessend geklärt, ob das Virus auch tatsächlich so verbreitet werden kann. Die Möglichkeit bestehe aber, so das RKI. Da dies auch nach Abheilung der Hautläsionen noch der Fall sein könnte, rät das Institut, dass an Mpox erkrankte Personen vorsichtshalber bis acht Wochen nach der Abheilung der Hautausschläge beim Sex Kondome verwenden sollen.

Die Inkubationszeit von Mpox beträgt zwischen fünf Tagen und bis zu drei Wochen. Bei den Fällen 2022 wurden aber auch kürzerer Zeiten von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit festgestellt, möglicherweise bedingt durch die Übertragung mittels sexueller Kontakte, wie das RKI erklärt.

Welches sind mögliche Symptome?
Als Symptome gelten jene, welche einer Grippe ähnlich sind, etwa Fieber, Kopf-, Muskel-, Hals- und Rückschmerzen, geschwollene Lymphknoten sowie Schüttelfrost, zudem kann es zu Schmerzen im Genital- und Analbereich kommen. Weiter können für die Infektion typische Hautausschläge auftreten, die oftmals wenige oder gar nur einzelne Pusteln und Bläschen enthalten. Diese Ausschläge können Schmerzen und jucken verursachen und treten häufig im Gesicht oder an den Armen und Beinen auf.

Wie soll man sich bei Verdacht auf eine Infektion verhalten?
Bei Verdacht einer Infektion soll man rasch eine ärztliche Fachperson kontaktieren und nicht unangekündigt in eine Arztpraxis gehen. Behandelt werden danach in erster Linie die Symptome, etwa mit Schmerzmitteln, Salben oder auch anderen Medikamenten. Ansteckend bleibt man nach derzeitigen Erkenntnissen sicher bis zum Ende der Hautausschläge, also bis die letzten Hautkrusten abgefallen sind.

Wo kann ich mich in der Schweiz impfen lassen?
Es wird dazu geraten, sich vollständig impfen zu lassen, wobei dazu zwei Impfdosen nötig sind. In der Schweiz sind die Kantone für die Organisation und die Durchführung der Impfung zuständig. Dabei informieren auch die kantonalen Gesundheitsbehörden, wo man sich impfen lassen kann. Aktuell wird die Impfung über die Krankenkasse abgerechnet, was bedeutet, dass die Kosten Teil von Franchise und Selbstbehalt sind. Dies könnte sich jedoch wieder ändern, falls die Fallzahlen hierzulande zunehmen sollten.

Die wichigsten Informationen und Antworten auf die drängsten Fragen rund um das Thema Mpox (vormals: Affenpocken) findest Du hier:

Informationen zu den Impfstandorten in den einzelnen Kantonen

Dr. Gay: Informationen von Dr. Gay

Aids-Hilfe Schweiz: Informationen zu Mpox

Bundesamt für Gesundheit BAG: Informationen zu Mpox

Robert Koch Institut: Allgemeine Informationen des RKI zu Mpox