ANGOLA: Erstes Land im 2019 entkriminalisiert Homosexualität
Das Strafgesetz, welches in Angola noch bis eben galt, stammte aus dem Jahr 1886 und wurde von den portugiesischen Kolonialherren geschrieben. Darin enthalten war auch ein Verbot für „unnatürliches Verhalten“, welches seit damals dazu benutzt wurde um Homosexualität zu kriminalisieren. Am Mittwoch stimmten die Parlamentarier nun für ein neues Strafgesetz, und damit ging auch eine Legalisierung der Homosexualität einher, da der Artikel über „unnatürliches Verhalten“ wegfiel. Hinzu kam auch noch ein Diskriminierungsverbot aufgrund der sexuellen Orientierung, welches für Arbeitnehmer gilt. 155 Abgeordnete waren für das neue Strafgesetz, eine Person dagegen und sieben enthielten sich der Stimme.
Angola wird damit das erste Land 2019, welches Homosexualität entkriminalisiert hat. Die Stigmatisierung und die Diskriminierung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, sowie trans und inter Menschen ist aber nach wie vor sehr weit verbreitet. Zudem gibt es bis anhin keine Möglichkeit für gleichgeschlechtliche Paare, ihre Partnerschaft rechtlich anerkennt zu bekommen. Erst im vergangenen Jahr überraschten die Gerichte in Angola, als die LGBTI-Organisation Iris Angola offiziell zugelassen wurde.
Im vergangenen Jahr entkriminalisierten Indien und der Karibikstaat Trinidad und Tobago Homosexualität. Nach Angola könnten in diesem Jahr noch weitere Länder folgen. So stehen entsprechende Gerichtsprozesse in Singapur, Jamaika und Kenia an, und in Tunesien und im Libanon beraten die Abgeordneten in den Parlamenten über die Legalisierung.