BERMUDA: Ehe für gleichgeschlechtliche Paare wieder aufgehoben

BERMUDA: Ehe für gleichgeschlechtliche Paare wieder aufgehoben
Erst im Mai hat ein Gericht die Ehe für schwullesbische Paare geöffnet, doch dies ist bereits wieder Geschichte: Der Politik ging dieses Urteil zu weit und sie schafften Marriage Equality mit einem Gesetzesvorstoss wieder ab. Dafür wurde nun aber ein Partnerschaftsgesetz eingeführt.

Lange war unklar, ob Gouverneur John Rankin das Gesetz überhaupt unterzeichnen würde, mit welchem die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare wieder abgeschafft und durch ein Partnerschaftsgesetz ersetzt würde. Er befand sich nämlich wahrlich in einer äussert unangenehmen Position: Auf der einen Seite das Parlament auf Bermuda, welches im Dezember des vergangenen Jahres mit einer deutlichen Mehrheit von 24 zu 10 Stimmen dem Domestic Partnership Act zugestimmt hat, und auf der anderen Seite Grossbritannien, welches Bermuda als sein Überseegebiet ebenfalls mächtig unter Druck setzte, damit der Gouverneur eben dieses Gesetz mit seinem Veto blockiere.

Nun hat Rankin jedoch seine Entscheidung bekannt gegeben und den Domestic Partnership Act unterschrieben und damit die Ehe für Schwule, Lesben und Transgender durch ein Partnerschaftsgesetz ersetzt. Als Begründung gab er an, dass die beiden Institutionen praktisch gleichwertig seien. Doch selbst in seinem Kabinett stiess er damit auf Kritik: So erklärte etwa Minister Grant Gibbons, dass man damit der LGBTQ-Community ganz klar das Recht auf eine gleichberechtigte Ehe nehme.

Den Ball ins Rollen gebracht haben ursprünglich Winston Godwin und sein Verlobter Greg DeRoche, welche vom Obersten Gericht Bermudas unter dem Menschenrechtsgesetz das Recht zur Heirat erhielten. Sie zeigten sich nun schwer enttäuscht, dass jenes Recht, für welches sie so lange vor Gericht gekämpft haben, einmal mehr in weite Ferne gerückt ist.

Auch in Grossbritannien zeigte man sich enttäuscht: Chris Bryant, der ehemalige, für die Überseeterritorien zuständige Minister, erklärte, dass dieser Schritt dem internationalen Ruf Grossbritanniens Schaden werde.