CHINA: Mindestens eine Pride soll im Juni stattfinden - jene von Shanghai
Demonstrationen sind in China praktisch ein Ding der Unmöglichkeit, und aus diesem Grund gab es bislang auch keine Pride im „westlichen Sinn“ in einer chinesischen Stadt. Dies wird auch in diesem Jahr nicht anders sein, wenn die älteste Pride des Landes in Shanghai über die Bühne geht. Zur Überraschung vieler liessen die Veranstalter der bereits 12. Shanghai Pride verlauten, dass man auch in diesem Jahr wieder am Juni als Veranstaltungsmonat festhalten wolle - trotz Coronakrise. In Shanghai geht man derzeit in grossen Schritten zurück zur Normalität, so sind sich die Organisatoren sicher, können sie die Pride wie geplant vom 12. bis zum 21. Juni durchführen.
Obwohl es keinen Demonstrationszug gibt, sind auch Anlässe im öffentlichen Raum geplant, welche dann auch ein bisschen Pride-Feeling in der Stadt versprühen werden. Als eine Art Pre-Pride gibt es beispielsweise bereits am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo-Bi- und Transphobie IDAHOBIT, eine Rainbow Bike Tour durch die Stadt. Dazu werden sechs Teams, jeweils in einer Farbe des Pride-Regenbogens, an verschiedenen Punkten in der Stadt starten und sich dann an einem Ort treffen.
Während der Pride Week selber wird es einen Pride Run geben, dazu den Pride Brunch, sowie Showcases für Malen und Fotografie. Hinzukommen Job-Messen, sowie Workshops zum Thema Diversity und Inklusivität. Während einem Pride Open Day können interessierte zudem verschiedene LGBTI+ Organisationen besuchen, und dort über Themen wie der Ehe für alle oder psychische Gesundheit diskutieren.
Im Rahmen der Pride findet auch das Shanghai Pride Film Festival statt, welches einen Überblick über queeres Filmschaffen vor allem aus Asien geben wird. Daneben gibt es für Frauen die grossangelegte Ladies Party und für Männer die Pink Party mit zahlreichen Live Performances. Zu Ende geht die diesjährige Pride mit dem Pride Talk, an welchem verschiedene LGBTI+ ihre Coming out Stories und sonstige Erlebnisse erzählen.
Mit der Pride soll unter anderem die Sichtbarkeit gefördert, aber auch Geld für die teilnehmenden Organisationen, sowie für Marriage Alliance gesammelt werden. Wie die Organisatoren zudem verlauten lassen, sei bei gewissen Veranstaltungen noch immer mit gewissen Restriktionen und Sicherheitsmassnahmen aufgrund der Coronakrise zu rechnen.