IRAN: Zwei LGBTI+ Aktivistinnen zum Tod verurteilt

IRAN: Zwei LGBTI+ Aktivistinnen zum Tod verurteilt
Weil sie für Homosexualität und für das Christentum geworben und in den Medien gegen die Interessen der islamischen Republik Iran gesprochen haben sollen, sind im Iran zwei LGBTI+ Aktivist:innen zum Tod verurteilt worden. Eine der Frauen versuchte noch das Land zu verlassen, wurde aber vorher von der Revolutionsgarde gefasst.

Was bereits befürchtet wurde, ist nun eingetreten: Die bekannte, lesbische LGBTI+ Aktivistin Zahra Sediqi Hamedani, auch bekannt als Sareh, ist zusammen mit Elham Chubdar im Iran zum Tod verurteilt worden. Hamedani wurde bereits im Irak inhaftiert, floh dann nach ihrer Entlassung in ihr Heimatland Iran um in die Türkei weiterzureisen. Doch im Iran wurde sie von der Revolutionsgarde erneut verhaftet.

Im Gericht von Urmia wurde der 31-Jährigen zusammen mit der 24-jährigen Elham Chubdar, einer weiteren, lesbischen LGBTI+ Aktivistin, der Prozess gemacht. Im Januar wurden sie für schuldig befunden, dass sie Homosexualität und das Christentum beworben, und zudem gegenüber Medien gegen die Interessen der Islamischen Republik Iran gesprochen haben sollen. Nun wurde das Strafmass bekanntgeben: Beide sind zum Tod verurteilt worden.

Dass der Prozess fair war, bezweifelt der bekannte, britische LGBTI+ Aktivist Peter Tatchell gegenüber der Jerusalem Post. Die harten Strafen würden oftmals dazu benutzt, um Personen zu bestrafen, welche das Regime kritisieren, oder welche eine Meinung ausdrücken, welche den Ansichten des Islams widersprechen. Das Resultat seien oft Exekutionen. Berichten zufolge soll Hamedami zudem während ihrer Untersuchungshaft keinen Zugang zu einem Anwalt gehabt haben, so Tatchell weiter. Solche Gerichtsprozesse im Iran seien notorisch unfair.

Amnesty International hat schon nach der Verhaftung einen dringenden Appell an des Justizministerium des Irans gerichtet und die sofortige Freilassung der beiden Aktivistinnen verlangt. Zudem sollen auch alle anderen freigelassen werden, welche entweder aufgrund ihrer Identität, oder dafür verhaftet wurden, dass sie sich für die Rechte von LGBTI+ einsetzen. Weiter soll der Iran gleichgeschlechtliche Aktivitäten legalisieren und Gesetze einführen, welche die grundlegenden Menschenrechte von queeren Menschen respektieren und schützen. Eine Antwort gab es darauf von der Regierung nicht.

Nach dem Islamischen Strafgesetz aus dem Jahr 2013 sind gleichgeschlechtliche Aktivitäten sowohl zwischen Männern, wie auch zwischen Frauen illegal und können mit Peitschenhieben oder gar mit dem Tod bestraft werden. Selbst wenn kein Sex im Spiel ist, können LGBTI+ bereits verhaftet werden, etwa für Küssen oder für "lustvolles Berühren".