IRLAND: Ehemaliger Premier musste wegen homophoben Drohungen sein Haus verlassen

IRLAND: Ehemaliger Premier musste wegen homophoben Drohungen sein Haus verlassen
Der ehemalige Premierminister von Irland, Leo Varadkar, und sein Lebenspartner Matthew Barrett, wurden von der Polizei angewiesen, wegen massiven, teils LGBTI+ feindlichen Morddrohungen ihr Haus zu verlassen und an einem sicheren Ort vorübergehend unterzutauchen.

Leo Varadkar schrieb 2017 Geschichte, als er als erstes Mitglied der LGBTI+ Community zum Taoiseach, dem Premierminister Irlands, gewählt wurde. Eine wahre Sensation in einem Land, welches lange als streng religiös und konservativ galt. Als seine Partei, Fine Gael, drei Jahre später aber Sitze verlor, musste er im Juni 2020 auch sein Amt als Premier aufgeben. Seither ist er Tánaiste, Vize-Premierminister Irlands.

In den vergangenen Wochen erhielten Leo Varadkar und sein Lebenspartner Matthew Barrett vermehrt sehr ernstzunehmende Morddrohungen, wie der Sunday Independent erklärt. Einige davon seien auch LGBTI+ feindlicher Natur gewesen. Aus diesem Grund wurden sie nun von der Polizei angewiesen, ihr Zuhause in Castleknock in der irischen Hauptstadt Dublin zu verlassen. Sie wurden an einen sicheren Ort gebracht, und erhalten verstärkten Polizeischutz.

Varadkar und sein Partner würden schon seit Jahren bedroht, erklärt mit Neale Richmond auch ein Parteikollege. Sie haben sich jedoch intensiviert, seit die Wohnadresse von Varadkar an einer Mauer in Belfast in Nordirland veröffentlicht wurde. Gut möglich, dass die jetzigen Täter auch von dort stammen. So wurde der Vize-Premier auch schon von Anti-Lockdown-Extremisten, sowie von Paramilitärs aus Nordirland bedroht. Schon im Januar wurde er zudem quasi "gewarnt", dass er die Grenze zu Nordirland nicht mehr überschreiten solle. Die Spannungen zwischen Irland und Nordirland haben rund um die Brexit-Verhandlungen stark zu genommen.