ITALIEN: Vater setzte Schläger auf seinen schwulen Sohn an - 2 Jahre Haft

ITALIEN: Vater setzte Schläger auf seinen schwulen Sohn an - 2 Jahre Haft
Weil sein Sohn schwul ist und weil er es wagte, sich in Familienstreitigkeiten gegen ihn zu stellen, setzte ein Vater in Italien einen Schläger auf seinen Sohn an. Zuvor wurde bereits der Lebenspartner von einem anderen Schläger spitalreif geprügelt. Nun wurde der Vater deswegen zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Es ist eine tragische Familiengeschichte, welche sich schon ein paar Jahre hinzieht. Als der Sohn sein Coming out hatte, reagierte der Vater, heute 75, harsch und meinte schlicht: Schade um die Enkelkinder, bevor er ihn zu verleugnen begann. Einen weiteren Höhepunkt rund um die Streitigkeiten zwischen den Beiden spielte sich 2016 in Frankreich ab, als der Vater die Mutter körperlich angriff, da sie ihn nach 42 Jahren verlassen wollte, und der Sohn dann dazwischen gehen musste um seine Mutter zu beschützen. Beide, sowohl der Sohn wie auch die Mutter, lebten darauf in ständiger Angst vor dem Vater.

Der Hass des Vaters wurde darauf immer grösser, insbesondere als er 2017 Bilder von seinem Sohn mit dessen Lebenspartner, einem Schauspieler, sah. Und so heuerte er im Februar zwei Schläger an, welche den Lebenspartner seines Sohnes verprügeln sollten. Die Tat wurde vollendet und der Mann musste im Spital behandelt werden. Das Paar lebte darauf in ständiger Angst, wechselte regelmässig die Türschlösser aus und verliess die Wohnung nur noch, wenn sie mit Freunden zusammen war.

Im April beauftragte der Vater schliesslich einen weiteren Schläger für 2'500 Euro und erklärte ihm, dass sein Sohn ein Verbrecher sei, und man ihm "die Finger brechen soll". Damit wollte er die berufliche Karriere seines Sohnes, ein Chirurg, beenden. Der Schläger beobachtete den Sohn darauf während zwei Wochen und merkte, dass die Aussagen des Vaters nicht stimmen konnten. Da die Tat so für ihn keinen Sinn machte, erzählte er dem Sohn von seinem Auftrag, worauf dieser Anzeige bei der Polizei in Turin einreichte.

Nun wurde der Vater von einem Gericht wegen schwerer Körperverletzung und wegen Stalking zu zwei Jahren Haft verurteilt. Auch die italienische LGBTI+ Organisation Arcigay Torino berichtete über den Fall und machte deutlich, wie wichtig auch in Italien ein Gesetz gegen Hassverbrechen sei, um ddamit queere Menschen besser vor Übergriffen zu schützen.