NIGERIA: Polizei sucht Opfer, welche durch Gay Dating App erpresst wurden
Wie die Polizei mitteilte, wurden Ende Juli insgesamt sechs Männer verhaftet, welche mutmasslich für Erpressungsversuche von Nutzern einer schwulen Dating App verantwortlich sein sollen. Um die Anzahl der tatsächlichen Opfer zu ermitteln, hat die Polizei nun einen Aufruf veröffentlicht, damit sich jene Personen melden, welche von den Tätern erpresst wurden. Dabei soll es sich um mindestens acht Opfer handeln, so die Polizei.
Der Fall kam ins Rollen als sich ein Mann bei der Polizei meldete, weil er erpresst und bedroht wurde. So drohten die Täter, dass sie Nacktfotos von ihm in den Sozialen Medien veröffentlichen werden, sollte er nicht eine bestimmte Summe an Geld an sie überweisen. In einer verdeckten Aktion gelang es darauf den Ermittlungsbeamten die Erpresser zu verhaften. Sie gaben die Tat danach zu und gestanden insgesamt acht Fälle.
Bei den Taten sollen sie ihre Opfer auch mittels einem Date in einen Hinterhalt gelockt haben. Dort haben sie die Männer dann festgehalten bis sie bezahlt haben. Zudem sollen sie ihre Opfer so lange geschlagen haben, bis sie den PIN-Code für ihre Bankkarten verrieten. Darauf hätten sie jeweils die Bankkonten leergeräumt ehe sie die Opfer wieder laufen liessen.
Insgesamt sechs Männer sollen als Täter in den Fall verwickelt sein. Nun rief die Polizei öffentlich dazu auf, dass sich die Opfer der Erpresser melden sollen um als Zeugen auszusagen. Die Polizei vermutet nämlich, dass es neben den acht Taten, welche die Erpresser gestanden haben, noch weitere Opfer geben könnte. Was eigentlich als positiv bewertet werden kann, dass die Polizei die Fälle tatsächlich als Verbrechen behandelt, so gibt es trotzdem einen Haken für die Opfer.
Homosexualität ist in Nigeria mit hohen Strafen bis hin zur Todesstrafe belegt, und die Polizei hat sich bislang geweigert den Opfern der Erpressung Garantien zu zusichern, dass sie für die Nutzung der Dating App und aufgrund ihrer möglichen Homosexualität nicht bestraft werden. Der zuständige Polizeichef liess dies noch offen und will später darüber entscheiden.
Die Polizei führt derweil ihre Ermittlungen weiter fort und konnte so bislang etwas über 3100 Schweizer Franken sicherstellen, welche die sechs mutmasslichen Täter ihren Opfern abknöpften.