POLEN: Französischer Politiker darf LGBT Free Zone nicht besuchen

POLEN: Französischer Politiker darf LGBT Free Zone nicht besuchen
Clément Beaune ist Minister für europäische Angelegenheiten in Frankreich, und in dieser Funktion wollte er in dieser Woche eine sogenannte LGBT Free Zone in Polen besuchen. Da er sich im Dezember 2020 jedoch geoutet hat, wurde ihm nun dort aber offenbar der Zutritt verweigert.

Die polnischen Behörden hätten angedeutet, dass sie nicht in der Lage seien, diesen Besuch für ihn zu organisieren, erklärte Clément Beaune, der französische Minister für europäische Angelegenheiten. Er bereue dies sehr und es sei auch eine Entscheidung, welche er sehr verurteile. Beim Ort handelt es sich um die Stadt Krasnik, welche sich wie rund ein Drittel des Landes ebenfalls als LGBT Free Zone ausgerufen hat. Beaune wollte den Ort während seiner Reise durch Polen in dieser Woche besichtigen, doch als er angefragt habe, hätten ihm die Behörden den Besuch verweigert, erklärte der Politiker gegenüber dem Magazin L‘Obs.

Als Gründe für die Absage nannten die Behörden gesundheitliche Bedenken aufgrund der aktuellen Covid-Situation. Beaune selber geht aber davon aus, dass es andere Gründe hat. Der Minister hat sich im Dezember 2020 als schwul geoutet und darauf auch harsche Kritik an der polnische Regierung und deren Untätigkeit in Bezug auf die vielen LGBT Free Zones im Land geübt. Wie Beaune weiter ausführt, werde er am Besuch in Polen festhalten, sich aber den polnischen Behörden nicht widersetzen und den Ort nicht besuchen. Verschieben bringe zudem wohl nichts, da das „Problem wohl auch später das selbe sein werde“. Zudem kritisiert er, dass dies in seinen Augen kein angemessener Umgang mit einem anderen EU-Mitgliedsstaat sei.

An seiner Unterstützung für die lokale LGBTI+ Community wird sich aber nichts ändern. So hat Beaune angekündigt, dass er sich in Polen mit queeren Organisationen treffen werde. Dabei betont er, dass dieses Engagement aber nichts mit seiner eigenen, sexuellen Orientierung zu tun habe. Als Minister für europäische Angelegenheiten wolle er auch für Toleranz kämpfen. Zudem werden auch andere Menschenrechtsanliegen wie etwa das Thema Abtreibungen vor Ort besprochen.