RUSSLAND: Geniale Aktion für mehr LGBT-Support

RUSSLAND: Geniale Aktion für mehr LGBT-Support
Ein niederländisches Künstlerkollektiv hat extra für die LGBT-Community in Russland eine neue App entwickelt, mit welcher es Schwulen, Lesben und Transgender ermöglicht wird, öffentlich einen Regenbogen zu zeigen ohne damit das Anti-Gay-Propagandagesetz zu verletzen und damit eine Strafe zu riskieren. Und so funktioniert es…

Raduga, was auf Russisch Regenbogen bedeutet, nennt sich die App, welche von einem Künstlerkollektiv aus den Niederlanden entworfen wurde. Die App ist mit den lokalen Wetterstationen verbunden und sendet dem Nutzer automatisch einen Wetteralarm, wenn in seiner Nähe ein Regenbogen am Himmel sichtbar sein könnte. Dieser soll dann gleich fotografiert werden und via den gängigen Sozialen Medien verbreitet werden. Damit wird das Symbol des Regenbogen zwar öffentlich gezeigt, doch das Bild als solches verstösst nicht gegen das Anti-Gay-Propagandagesetz, denn es ist schliesslich in der Natur entstanden.

Cecilia Hendrikx, eine der Künstlerinnen, erklärte, dass das Schöne an diesem Projekt sei, dass es Kommentare zur politischen Situation in Russland provoziere, aber auf eine humorvolle Art und Weise. Weiter nahm sie auch Bezug auf eine Aktion von Pyotr Pavlensky, welcher aus Protest seine Hoden auf dem Roten Platz in Moskau festgenagelt hat. Die Aktion ihrer Künstlergruppe sei sehr viel poetischer und auch weniger gefährlich, führt sie weiter aus. Man müsse sich dazu nicht auf dem Roten Platz festnageln. In all ihren Projekten überlassen sie ihren Zuschauern die Freiheit, selber etwas in die Aktion hineinzuinterpretieren. Man werde aber auch nicht enttäuscht sein, wenn das einzige Resultat sein wird, dass mehr Regenbogen im Internet gezeigt werden.

In Russland wurde im Jahr 2013 das Anti-Gay-Propagandagesetz eingeführt, welches verbietet, Symbole oder Informationen öffentlich zu zeigen und damit Minderjährigen zugänglich zu machen, welche die nicht-traditionellen Beziehungen promoten. Aus diesem Grund wurden die Medien stark zensuriert, Gay Prides dürfen nicht mehr stattfinden und sogar während den Olympischen Winterspielen im russischen Sotchi wurde es den Athleten und auch den Zuschauern untersagt, beispielsweise eine Regenbogenflagge zu zeigen, auch wenn sie nur die Grösse eines Pin hatte. Diesbezüglich bleibt es auch weiterhin spannend, denn im Jahr 2018 wird Russland die Fifa Fussball-Weltmeisterschaften durchführen – Ärger mit Menschenrechts- und LGBT-Organisationen ist damit bereits vorprogrammiert…