RUSSLAND: Hassgruppe schickt Morddrohungen an LGBTI+ und droht mit europaweiten Angriffen
Sie riefen dazu auf, Homosexuelle zu jagen und sie, wie in der Horrorfilm-Serie "Saw", zu foltern und zu quälen. Die Seite war zudem so gestaltet, dass Nutzer die persönlichen Informationen über LGBTI+ hochladen konnten. Dies wurde offenbar anfänglich auch rege genutzt und so fanden sich dort Namen und gar Fotos und Adressen der Aktivisten online. Weiter wurde damals auch um Unterstützung gebeten, um die LGBTI+ Verfolgung in Tschetschenien weiterführen zu können. Als die Behörden darauf aufmerksam wurden und auch Menschenrechtsorganisationen Druck aufbauten, wurde die Webseite schliesslich im vergangenen Jahr gelöscht. Doch für Yelena Grigoryeva kam dies zu spät: Sie wurde ermordet, nachdem ihre Angaben auf der Seite veröffentlicht wurden.
Ihrer Plattform beraubt, hat die Hassgruppe nun offenbar ihre Taktik geändert, denn wie Svetlana Zakharova gegenüber Sun Online berichtet, werde sie nun mittels eMails mit dem Tod bedroht. Die Gruppe nenne sich "Knife International" und habe ihr alleine in diesem Jahr schon fünf Morddrohungen via eMail geschickt. Die Hassgruppierung würde in der Nachricht etwa behaupten, dass sie die Unterstützung der Regierung geniessen. Man habe die Macht, und sie werde die nächste sein, sei ihr angedroht worden.
Dabei würde die Gruppe auch behaupten, dass sie sich mit Gleichdenkenden in ganz Europa zusammengetan hätten und nun Attacken gegen die LGBTI+ Community in Deutschland und den Niederlanden ausführen würden. Zudem sei eine weitere Ausbreitung über den ganzen Kontinent geplant. Ziel sei es, den LGBTI+ Aktivismus in Europa zu "regulieren". Im eMail schreibe Knife International weiter, dass man sich derzeit auf fünf Städte in Europa konzentriere, nämlich auf Warschau in Polen, Ostrava in Tschechien, Arnheim in den Niederlanden, Kharkov in der Ukraine und auf Berlin.
Das Klima in Russland ist seit vielen Jahren äusserst LGBTI+ feindlich, und dies wird von der aktuellen Politik stets unterstützt und gar befeuert. Auch das Anti-Gay-Propagandagesetz verschärft die Situation für die Community, denn jegliches positive darstellen oder erwähnen von Homosexualität ist strafbar.