RUSSLAND: Jugendfestival verboten - da zu LGBTI+ freundlich
Ganz im Osten des Landes, in Komsomolsk-on-Amur, hat Yulia Tsvetkova das Festival Die Farbe Safran ins Leben gerufen. Die Behörden haben darauf Druck auf die Veranstalterin gemacht und sie gar zu Befragungen einberufen. So musste sie sich vor einer Anti-Extremismus-Einheit der Polizei rechtfertigen. Sie sei in staatsgefährdende Machenschaften verwickelt, wurde ihr dabei vorgeworfen, und sie würde Hass gegen Männer und gegen traditionelle Familien fördern.
Dabei war den Behörden vor allem das Stück Blau und Pink ein Dorn im Auge. Da diese beiden Farben oftmals im Zusammenhang mit der LGBTI+ Community zusehen sind, warf man ihr daher vor, dass sie auch eine Gay Agenda promote. Obwohl Tsvetkova mehrfach bekräftigte, dass das Stück keinen LGBTI+ Inhalt habe, und dass Pink und Blau die typischen Farben für weiblich und männlich seien, glaubte man ihr nicht. Ein 11-jähriger Junge, der im Stück mitspielt, habe den Titel ausgesucht, und es gehe dabei bloss um diese beiden Geschlechter. Während der Untersuchung erhielt Tsvetkova online auch immer wieder Todesdrohungen. Sie habe drei Tage lang praktisch nicht mehr geschlafen, erklärte sie weiter.
Wenige Tage bevor das Festival hätte stattfinden sollen, teilten die Behörden Tsvetkova mit, dass es nicht durchgeführt werden darf. In einer offiziellen Stellungnahme des Veranstalter heisst es weiter, dass Tsvetkova zudem vorgeworfen werde, dass sie Korruption und Propaganda aus Europa importiere, da sie mal dort gelebt habe. Man werde nun sehen, wie man einen Weg finde um die Produktionen doch noch in Russland und in der Welt zeigen zu können.
Durch das 2013 eingeführte Anti-Gay-Propagandagesetz nutzen die Behörden ihre Machtposition immer wieder aus um Kulturveranstaltungen zu verbieten, obwohl eigentlich kein Grund dazu bestehen würde. Auch Aufklärungsseiten für LGBTI+ Jugendliche wurden gesperrt, sowie Pride-Veranstaltungen verboten.