RUSSLAND: Streamingdienst muss Geldbusse wegen LGBTI+ Inhalten bezahlen
Kinopoisk ist nicht nur eine Filmdatenbank, sondern auch einer der wichtigsten Streamingdienste im Land und gehört zum russischen Tech-Riesen Yandex. Monatlich wird die Seite von rund 150 Millionen Nutzer:innen besucht. Nachdem bereits der Geschäftsführer von Kinopoisk, Alexander Dunajewski, zuvor von einem Moskauer Gericht wegen der Verbreitung von nicht-traditionellen Beziehungen zur Zahlung einer Geldbusse von 800‘000 Rubel, rund 7‘450 Schweizer Franken, verurteilt wurde, stand nun auch das Unternehmen vor Gericht.
Kinopoisk wurde nun für das Verbreiten von „Propaganda“ für nicht-traditionelle Beziehungen sowie Geschlechtsanpassungen zu einer Geldbusse von drei Millionen Rubel, rund 30‘000 Schweizer Franken verurteilt. Hinzu kam eine weitere Busse über gar sieben Millionen Rubel, 65‘000 Schweizer Franken, für die Verbreitung von „Propaganda“ für Pädophilie.
Um welche Inhalte es dabei genau ging, nannten die Richter am Bezirksgericht in Taganskij nicht. Laut lokalen Medien könnte es aber darum gehen, dass Kinopoisk den Film Love von Gaspar Noe angeboten hat. Darin ist ein jugendlicher Charakter in einer ziemlich expliziten Szene zu sehen.
Seit Vladimir Putin im Jahr 2012 das sogenannte Anti-LGBTI+ Propagandagesetz eingeführt hat, wurden immer wieder Medien zu Geldbussen verurteilt. Insbesondere seit das Gesetz in den vergangenen Jahren, insbesondere 2022, immer weiter verschärft und damit auf alle LGBTI+ Inhalte ausgedehnt wurde. So wurde etwa auch schon Youtube verurteilt, und auch die Sprachlern-App Duolingo wurde massiv unter Druck gesetzt.