RUSSLAND: Duolingo beugt sich dem Kreml und löscht LGBTI+ Inhalte

RUSSLAND: Duolingo beugt sich dem Kreml und löscht LGBTI+ Inhalte
Nachdem die russische Zensurbehörde die Sprachlern-App Duolingo wegen ihren LGBTI+ inklusiven Inhalten verwarnt hat, ist das Unternehmen nun vor dem Kreml eingeknickt: Wie Duolingo nun mitteilt, habe man alle Inhalte aus der App gelöscht, welche auf nicht-traditionelle Beziehungen hinweisen.

Russland hat jüngst die Verfolgung queerer Menschen massiv verschärft: Erst wurde das Anti-LGBTI+ Propagandagesetz von Minderjährigen auch auf Erwachsene ausgedehnt, und darauf stufte das Oberste Gericht Russlands die internationale LGBTI+ Bewegung offiziell als extremistisch ein. Die queere Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit wurde damit praktisch komplett verunmöglicht. Dies hat auch Folgen für die Wirtschaft, wie das Beispiel von Duolingo zeigt.

Die Sprachlern-App ist bekannt dafür auch LGBTI+ inklusive Inhalte in ihrem Programm zu nutzen um damit die Vielfalt unserer Gesellschaft auch beim Lernen von Sprachen abzubilden. Dies war bis vor kurzem auch in Russland der Fall, bis die russische Zensurbehörde Roskomnadzor einschritt und das Unternehmen deswegen verwarnte, da es damit gegen bestehendes russisches Recht verstosse.

Nun hat Duolingo offenbar gegenüber den russischen Behörden bestätigt, dass man sämtliche Inhalte aus der App gelöscht habe, welche auf nicht-traditionelle Familien hinweisen, und dass man damit wieder gesetzeskonform agiere. Der Eingang eines solchen Schreibens bestätigte Roskomnadzor gegenüber den Medien.

Wie Duolingo schreibt, unterstütze man die Rechte queerer Menschen und glaube daran, LGBTI+ Inhalte zu normalisieren. Die lokale Gesetzgebung in Russland verbiete es aber leider, gewisse Inhalte in die App aufzunehmen. Duolingo habe es sich zur Aufgabe gemacht, sich weltweit für den Zugang zu hochwertiger Bildung einzusetzen und man unterstütze dies mit den eigenen Produkten weiterhin überall dort, wo es gesetzlich legal sei.

Bislang wurden bereits mehrere Unternehmen, Organisationen, aber auch Privatpersonen wegen den neuen Anti-LGBTI+ Gesetzen verurteilt. Auch wurden in dessen Namen Razzien in Clubs, Bars und Saunen durchgeführt. Die meisten queeren Treffpunkte im Land mussten inzwischen bereits schliessen um damit rechtliche Konsequenzen abzuwenden.