RUSSLAND: Student wegen LGBTI+ Symbol zu 15 Tagen Haft verurteilt
Seit der Oberste Gerichtshof Russlands Ende des vergangenen Jahres entschied, dass die „internationale LGBT Bewegung“ als extremistisch eingestuft wird, hat der russische Staat die Verfolgung queerer Menschen massiv verschärft. Es kam zu Razzien in Bars, Clubs und Saunen, welche als Treffpunkte der LGBTI+ Community bekannt waren und die meisten mussten mittlerweile schliessen. Zudem kann es auch zu Verhaftungen, oftmals wegen Bagatellen.
Diesmal traf es Danila Morozov, ein 22-jähriger Wirtschaftsstudent der Higher School of Economics in Moskau, welcher zudem auch Mitglied des Jugendparlaments ist, welches der russischen Staatsduma beratend zur Seite steht. Wie es in einer Mitteilung des Gerichts heisst, wurde er für schuldig befunden, öffentlich LGBTI+ Symbole zur Schau gestellt zu haben. Deswegen wurde er zu 15 Tagen Haft verurteilt. Weiter wurde er zu einer Geldstrafe von 50‘000 Rubel verurteilt, rund 490 Schweizer Franken, weil er in einem Telegram-Kanal die russische Armee diskreditiert haben soll. Der Kanal wurde mittlerweile gelöscht.
Das Urteil gegen Morozov ist nicht das erste in diese Richtung: Auch im März wurde ein Mann verhaftet, weil er Regenbogen-Emoji in einem privaten Chat verschickt haben soll. Auch anderen Personen wurde bereits der Prozess gemacht, weil sie öffentlich Regenbogenfahnen zeigten oder beispielsweise simple Ohrringe mit einem kleinen Regenbogen trugen.