SCHWEIZ: 40 Jahre Aids-Hilfe Schweiz: Ein grosses Merci!

SCHWEIZ: 40 Jahre Aids-Hilfe Schweiz: Ein grosses Merci!
Es war das Gefühl der Machtlosigkeit, welches eine Gruppe schwuler Männer nicht mehr einfach so hinnehmen wollte, und deshalb gründeten sie am 2. Juni 1985, also genau vor 40 Jahren, die Aids-Hilfe Schweiz. Herzliche Gratulation zu diesem Jubiläum und Danke für die beeindruckende Arbeit über die vergangenen vier Jahrzehnte... und auch in Zukunft!

Die Umstände waren damals dramatisch: Eine neue Krankheit tauchte anfangs der 1980er Jahre auf und es stellte sich die Frage, wodurch junge, gesunde Männer plötzlich ein geschwächtes Immunsystem bekommen? 1983, im selben Jahr als auch erste Fälle in der Schweiz auftauchten, wurde man in Paris fündig: Das Virus konnte erstmals isoliert werden, doch es dauerte nochmals 15 Jahre bis eine wirksame Medikamenten-Kombination gefunden wurde. HIV ist zwar noch immer nicht heilbar, doch zumindest behandelbar.

Unzählige Schicksalsschläge und Millionen von Tote, Tausende davon auch in der Schweiz, sind eng mit HIV/ Aids verbunden, seit man auf die ersten Fälle aufmerksam geworden ist, erst in den USA bald aber auch in Europa und auf der ganzen Welt. Begleitet wurde dies mit einer äusserst diskriminierenden Medienberichterstattung, welche neben Ängsten auch Hass schürte.

Gerade während den ersten Jahren, als weder Medikamente noch Schutzmöglichkeiten bekannt oder vorhanden waren, machte sich ein Gefühl der Machtlosigkeit breit. Auch in der Schweiz wollte dies eine Gruppe schwuler Männer nicht mehr länger hinnehmen und so gründeten sie am 2. Juni 1985 die Aids-Hilfe Schweiz.

Sie erarbeiteten sich damals Wissen, boten Unterstützung für Betroffene und Angehörige, sie setzten neue Massstäbe bezüglich Prävention und sie wurden politisch aktiv. HIV ist mittlerweile behandelbar und unter wirksamer Therapie nicht mehr ansteckend, und dank PrEP gibt es neben dem Kondom ein weiteres starkes Mittel zur Prävention.

Nicht zuletzt durch den unermüdlichen Einsatz der Aids-Hilfe Schweiz konnten auch politisch Erfolge erzielt werden. Wie eben jüngst: PrEP wird mittlerweile von Krankenkassen übernommen und das diskriminierende Blutspendeverbot von Männern, die Sex mit Männern haben, ist gefallen.

Eines ist aber bis heute geblieben: HIV-Positive brauchen unsere Solidarität, auch im Kampf gegen die anhaltende Stigmatisierung und teils offene Diskriminierung. Auch dagegen kämpft die Aids-Hilfe Schweiz seit jeher. Es geht um Chancengleichheit, und vor allem auch um Aufklärung. Die Angst vor HIV ist tief verwurzelt, und damit verbunden auch Vorurteile. Dies zeigt, wie wichtig die Arbeit der Aids-Hilfe Schweiz noch immer ist. Die Präventionsarbeit bleibt eine Herausforderung, gerade auch in Bezug auf das nächste Etappenziel, nämlich bis 2030 keine HIV-Neuinfektionen mehr zu haben!