SIMBABWE: Zwei Männer wegen „Sodomie“ vor Gericht
Gemeinsam wohnten sie in einem Haus und eingetragen waren sie als Ehemann und Ehefrau. Doch die beiden Männer im Alter von 25 und 28 Jahren gerieten in einen heftigen Streit. Dabei ging es um eine angebliche Affäre und um fehlendes Geld. Die beiden Männer entschieden sich darauf zur Polizei zu gehen um den Streit ums Geld zu schlichten, und damit diese zwischen ihnen vermittelt - ein fataler Fehler, wie es sich herausstellte.
Während der Vernehmung über das verschwundene Geld erwähnten sie nämlich auch Details über ihr Wohnverhältnis, was die Polizeibeamten neugierig machte. Sie leiteten eine Untersuchung ein und stellten anhand von Fotos und Filmen auf den Handys der beiden Männer fest, dass diese seit eine Beziehung führten.
Da gleichgeschlechtliche Handlungen in Simbabwe strafbar sind, wurden sie darauf kurzerhand festgenommen. Erst nach der Zahlung einer Kaution von je 50 US-Dollar, rund 43 Schweizer Franken, wurden sie wieder auf freien Fuss gesetzt. Sie müssen sich in diesen Tagen nun aber erneut vor Gericht verantworten.
Ihnen wird vorgeworfen, dass sie seit rund einem Jahr eine intime Beziehung führen. Dabei sollen sie nicht nur zusammengelebt, sondern auch mehrfach Geschlechtsverkehr gehabt haben, so der Vorwurf der Polizei.
Bei gleichgeschlechtlichen Aktivitäten drohen in Simbabwe bis zu 14 Jahre Haft. Queere Menschen haben zudem keinen Schutz vor Diskriminierung und es gibt immer wieder wahre Hetzkampagnen gegen LGBTI+ im Land, oftmals von der Regierung und den Behörden angeführt. Dabei gibt es einen harten Kontrast zum angrenzenden, liberalen Südafrika, sowie zu Mosambik, wo gleichgeschlechtliche Handlungen im Jahr 2015 legalisiert wurden.