SPANIEN: Demonstrationen gegen LGBTI+ Feindlichkeiten in Madrid
Jetzt erst recht, dachte sich die LGBTI+ Community, und ging am Wochenende wieder auf die Strasse in Madrid um gegen Hassverbrechen zu demonstrieren. Nachdem ein junger Mann vor wenigen Tagen einen Angriff gegen sich selber erfand und sich die Verletzungen einvernehmlich zugefügt hat, riefen queere Organisationen nun dazu auf, erneut auf die Strasse zu gehen um darauf aufmerksam zu machen, dass Hassverbrechen auf Basis der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität tatsächlich ein Problem sind in Spanien.
In einer Umfrage für einen EU-Bericht über Grundrechte erklärten 41 Prozent der LGBTI+ Spanier:innen, dass sie in den letzten zwölf Monaten angefeindet, beleidigt oder gar angegriffen wurden. Zahlreiche Angriffe wurden in den vergangenen Wochen und Monaten bekannt, und zeigen auch mit welcher Gewalt mittlerweile gegen queere Personen vorgegangen wird.
Trauriger Höhepunkt war wohl die Attacke von rund einem Dutzend Personen auf Samuel Luiz im vergangenen Juli. Er wurde derart verprügelt, dass er an seinen schweren Verletzungen verstarb. Aus diesem Grund war sein Name auch an den Demonstrationen von diesem Wochenende in Madrid omnipräsent.
Hunderte Personen marschierten am 11. September in Richtung Puerta del Sol in der spanischen Hauptstadt um Gerechtigkeit zu fordern. Andere erklärten lautstark, dass sie keine Angst haben, sondern verärgert seien. Man wehre sich gegen die konstanten Aggressionen und Angriffe, welche Wochenende für Wochenende stattfinden.
Zur Demonstration aufgerufen hat das Colectivo LGBT+ de Madrid, kurz COGAM, doch Dutzende weitere Organisationen haben sich schlussendlich ihnen angeschlossen.