SPANIEN: LGBTI+ feindliche Angriffe mit vier Verletzten in Sitges

In der Silvesternacht, am frühen Morgen um 6 Uhr des 1. Januar, hat eine Gruppe Jugendlicher in der Innenstadt von Sitges schwule Männer angegriffen und verprügelt. Wie die LGBTI+ Organisation Colors de Sitges berichtet, fanden die Übergriffe in der Calle Joan Tarrida vor der beliebten Bar Bukkake statt.

Ein Video, welches von Grup d'Amics Gais (GAG) veröffentlicht wurde, ist zu sehen, wie acht Jugendliche, sechs junge Männer und zwei junge Frauen, wahllos auf Personen einschlagen, welche sich vor der Bar stehend unterhalten haben. Selbst als die Opfer am Boden liegen, treten sie weiter auf sie ein. Dabei beschimpften sie die Opfer als "Schw***teln". Danach flüchten die Täter:innen.

Bei den Opfern handelt es sich um vier schwule Männer, zwei Paare, welche sich danach im Sant Camil Krankenhaus behandeln lassen mussten. Sie erlitten durch die Tritte und Schläge verschiedenste Verletzungen am Kopf, am Hals und an den Ohren. Sie konnten das Spital nach einer Untersuchung wieder verlassen.

Wie die Polizei mittlerweile bekanntgab, konnten bislang drei Minderjährige als mutmassliche Täter identifiziert werden. Die Ermittlungen werden weitergeführt, um auch die restlichen Täter:innen noch festnehmen zu können. Sie sollen durch die Staatsanwaltschaft wegen Hassverbrechen und LGBTI+ feindlicher Gewalt, sowie wegen Körperverletzung angeklagt werden.

Die Bürgermeisterin von Sitges, Aurora Carbonell, hat sich mit drei der Opfer getroffen. Das vierte Opfer war bereits nicht mehr in Sitges. Zudem sprach sie auch mit dem Leiter der lokalen Polizei, um sich über den Vorfall zu informieren, wie Colors de Sitges weiter berichtet. Weiter hat Carbonell angekündigt, dass auch die Stadtregierung selber als Anklägerin beim Verfahren gegen die jugendlichen Täter:innen auftreten werde.

In einer offiziellen Erklärung hat der Stadtrat von Sitges die Taten zudem aufs schärfste verurteilt und erklärt, dass es keine Toleranz bei solch LGBTI+ feindlichen Angriffen gebe. Zudem bekräftige die Stadt auch ihr Engagment im Kampf gegen Gewalt und gegen jede Form der Diskriminierung. Man werde alles daran setzen, um solchen Angriffen ein Ende zu setzen.

Auch in der nahe Sitges gelegenen Metropole Barcelona ist es in der Silvesternacht zu einem LGBTI+ feindlichen Übergriff gekommen. Am Bahnhof der Plaza Catalunya konnte die Polizei drei Männer und eine Frau verhaften, weil sie in einem Zug zwei Männer aus LGBTI+ feindlichen Motiven angegriffen haben. Die beiden Opfer wurden geschlagen, getreten, mit Glasflaschen bedroht und homophob beschimpft. Die Täter:innen wurden ebenfalls angeklagt und müssen sich nun vor Gericht verantworten.