TÜRKEI: Erneute Verhaftungen von LGBTI+ in Istanbul
Bereits im Februar wurden mindestens 600 Personen in Istanbul und anderen türkischen Städten während Demonstrationen verhaftet. Sie wurden damals von Innenminister Suleyman Soylu als LGBT+ Perverslinge bezeichnet. Die Proteste wurden damals ausgelöst, als Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan einen ihm nahestehenden Politiker an der Bogazici Universität in Istabul einsetzte, der für seine strenge Anti-LGBTI+ Haltung bekannt war.
Um gegen eine Untersuchung und den Prozess gegen sieben Student*innen zu protestieren, welche sich aufgrund eines Plakats, welches die Kaaba in Mekka mit einer Regenbogenfahne zeigt, vor Gericht verantworten müssen, ist es am Donnerstag wieder zu zusammenstössen mit der Polizei gekommen. In der Folge wurden erneut mindestens 12 Personen teils mit Gewalt durch die Polizei verhaftet.
Auch am Tag später, am Freitag, kam es erneut zu Protesten. Dabei machten Sprecher*innen der Studierenden mit Lautsprecherdurchsagen darauf aufmerksam, dass die Differenzen zwischen der Universität und der LGBTI+ feindlichen, türkischen Regierung immer grösser werden. Viele der Demonstrierenden trugen dabei als Zeichen der Solidarität Regenbogen- und Trans Fahnen bei sich.
Dabei geht es ihnen auch darum, ein Zeichen gegen die Polizeigewalt zu setzen. Viele der inhaftierten Studierenden erzählen von Folter, von Beschimpfungen und dass sie nackt misshandelt wurden. Bei Twitter rufen sie daher unter den Hashtags #ReleaseOurFriends und #Don’tTouchMyRainbow zu weiteren Protesten auf.
Auch am Wochenende kam es nun wieder zu grossangelegten Protesten, wie die Bilder in den Sozialen Medien zeigen.