TÜRKEI: Hotel vermietet Zimmer nur an Männer, wenn sie mit Frauen reisen

TÜRKEI: Hotel vermietet Zimmer nur an Männer, wenn sie mit Frauen reisen
In einem Hotel im türkischen Bodrum haben einzelne oder auch zwei Männer das Einsehen, wenn sie ohne weibliche Begleitung ein Zimmer buchen wollen. Diese Praxis soll offenbar auch für viele weitere Luxushotels an der türkischen Riviera gelten. Liegt es dabei an der toxischen Männlichkeit oder ist es einfach schlicht homophob?

Ein Hotelzimmer für einen alleinreisenden Mann im teuren Lujo Hotel im türkischen Bodrum zu buchen ist ebenso unmöglich wie ein Doppelzimmer für zwei Männer. Laut dem Travelblog One Mile At A Time wollte ein Leser diese Buchungen tätigen, wurde aber jedesmal abgewiesen. Offenbar brauchen Männer zwingend eine weibliche Begleitung um in diesem luxuriösen Resort nächtigen zu dürfen.

Der Travelblog hat zudem auch vom Lujo Hotel direkt die Bestätigung erhalten, dass diese Praxis bei den Buchungen gelte. Damit ist das Hotel aber nicht alleine: One Mile At A Time zeigte zudem ein Link mit einer Liste mit Dutzenden von weiteren Hotels in der Region, welche ebenfalls die selben Kriterien bei einer Buchung einsetzen, darunter sollen offenbar auch zwei Double Tree by Hilton-Hotels sein. Mittlerweile ist die Liste aber gelöscht worden. Es ist auch unklar, ob diese Hotels diese Politik noch immer durchsetzen.

Ist es nun Homophobie oder ist es einfach eine Reaktion auf die toxische Männlichkeit vor Ort? Das Lujo Hotel begründete die Absage damit, dass alleinreisende Männer ohne Frauen zu übertrieben gefeiert hätten. Eine türkische LGBTI+ Aktivistin ergänzte gegenüber dem Reiseblog zudem, dass diese Praxis zwar sehr homophob sei, dass aber viele Männer dort jeweils abgestiegen seien um Frauen vor allem aus Russland kennenzulernen. Dabei sei auch die toxische Männlichkeit vor Ort schuld, denn viele dieser Männer hätten Frauen so lange belästigt bis sie gekriegt haben was sie wollen.

Diese Praxis sei nicht nur in vielen Luxushotels an der türkischen Küste üblich, sondern auch in Bars, wo einzelne Männer oder Männergruppen oftmals keinen Einlass erhalten, sofern sie ohne weibliche Begleitung erscheinen. Dies sei schlicht dazu da um die anderen Gäste vor Belästigungen zu schützen. Laut der Aktivistin, würden viele der Hotels gerne Männer beherbergen, wenn sie wüssten, dass sie keine Frauen belästigen würden.

Ob es rein ein Schutz vor toxischer Männlichkeit ist, bleibt offen, denn gerade die Türkei hat in der jüngeren Vergangenheit seine Bestrebungen gegen die LGBTI+ Community massiv verstärkt. Selbst von oberster, politischer Stelle wird Hass gegen queere Menschen gestreut und deren Grundrechte, wie etwa das Abhalten von Pride-Veranstaltungen und Demonstrationen, werden zurückgebunden.