TÜRKEI: Kulturministerium streicht Subventionen für das Istanbul Film Festival

TÜRKEI: Kulturministerium streicht Subventionen für das Istanbul Film Festival
Verschiedenste regierungsnahe Medien und Nutzer in den Sozialen Medien haben eine wahre, LGBTI+ feindliche Hetzkampagne gegen das Internationale Istanbul Film Festival losgetreten. Und sie hatten offenbar leider Erfolg: Das türkische Kulturministerium hat die Unterstützung für das Festival zurückgezogen…

Dieses Festival stehe für LGBTI+ Propaganda, behaupten zahlreiche regierungsnahe Medien und auch Nutzer in den Sozialen Medien, und sie starteten eine wahre Hetzkampagne gegen das Istanbul Film Festival, welches bereits seit 1982 jährlich organisiert wird. Dabei haben sie auch das Kultur- und Tourismusministerium, die Stadt Istanbul, sowie die Verwaltungen der beiden Stadtviertel Kadıköy und Beyoğlu ins Visier genommen, welche das Festival seit Jahren unterstützen. Aber auch Sponsoren aus der Privatwirtschaft wurden von ihnen angegangen.

Das Festival, welches von der Istanbuler Stiftung für Kultur und Kunst (İKSV) organisiert wird, nimmt jedes Jahr queere Filme ins Programm auf, welche jeweils unter dem Titel "Where Are You My Love?" In einem eigenen Schwerpunkt präsentiert werden. Dieser Ausdruck ist eine bekannte Parole der türkischen LGBTI+ Bewegung. In der aktuellen Ausgabe des Festivals sind es Filme wie Unicorns, The Summer with Carmen, All Shall be Well und Woman of…, welche gezeigt werden und gegen welche die nun aktuelle Hetzkampagne gerichtet ist.

Laut der LGBTI+ Organisation UniKuir stecken islamistische Gruppierungen hinter dieser koordinierten Aktion. Diese Gruppen würden das Festival dafür kritisieren, dass sie Homosexualität und die verschiedenen Geschlechtsidentitäten normalisieren. Auch zahlreiche Politiker vor allem von der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) haben sich gegen das Festival ausgesprochen. Der ehemalige Bürgermeister von Ankara, Melih Gökçek, forderte gar, dass die Regierung das Istanbul Film Festival ganz verbieten sollen.