TÜRKEI: Regierung will nicht, dass Kinder Regenbogen malen
Als Symbol der Hoffnung zeichneten Kinder in vielen Ländern Regenbogen und hängten diese in Fenstern oder an Gartenzäunen auf. Auch in der Türkei hat das Museum für moderne Kunst in Istanbul einen entsprechenden Aufruf gestartet und die Kinder aufgefordert, Regenbogen zu malen und diese wurden dann auf der Webseite des Museums hochgeladen. Zahlreiche Lehrer schlossen sich darauf dieser Aktion an und malten mit ihren Schüler*innen im Unterricht - bis jetzt.
Schon kurz nach Beginn dieser Aktion hat sich nun das türkische Bildungsministerium eingeschalten und ein sofortiges Ende gefordert. Die Schulen sollen sich nicht durch die Perversen fehlleiten lassen, hiess es in einer Erklärung. Der Regenbogen sei ein Symbol der LGBTI+ Perversion.
Egitim-Sen, eine Lehrergewerkschaft, meldete zudem, dass sich die Schulbehörden direkt bei den Rektoren von Schulen gemeldet haben um diese Aktionen zu stoppen. Kinder solle es nicht erlaubt sein, dabei mitzumachen, denn dies sei ein Plot der LGBTI+ Community um Kinder queer zu machen. Ein türkischer Menschenrechtsanwalt erklärte gar, dass Lehrer, welche Kinder Regenbogen malen liessen, beschuldigt wurden, LGBTI+ Propaganda zu betreiben.
Derweil meldeten sich nun auch die LGBTI+ Organisationen zu Wort und wehren sich gegen die Angriffe der Regierung: Es gebe keine Farbe für Hass im Regenbogen, teilten sie mit, und begannen ihrerseits Regenbogen-Bilder zu verbreiten.
Nicht nur in der Türkei sorgten die Bilder von harmlosen Regenbogen für rote Köpfe, sondern auch in anderen Ländern, darunter in Grossbritannien.