UKRAINE: Neues LGBTI+ Center mit Notunterkunft in Charkiw eröffnet

UKRAINE: Neues LGBTI+ Center mit Notunterkunft in Charkiw eröffnet
Mitten im Krieg und nur wenige Kilometer von der Front, wo Russland derzeit eine neue massive Angriffswelle gestartet hat, wurde in der ukrainischen Grossstadt Charkiw ein neues LGBTI+ Center mit Notunterkunft für queere Menschen eröffnet. Ein enorm wichtiger Lichtblick für die Community vor Ort.

Mit rund 1.5 Millionen Einwohner:innen vor dem russischen Angriffskrieg war die Stadt Charkiw die zweitgrösste Stadt der Ukraine. Unweit der Grenze zu Russland gelegen, ist die Stadt derzeit wieder zum Fokus massiver russischer Angriffe geworden, und die ukrainische Armee ist arg in Bedrängnis geraten.

Trotz widrigster Umstände ist es queeren Organisationen in der Stadt gelungen, ein LGBTI+ Center mit Notunterkunft aufzubauen und zum IDAHOBIT, dem Internationalen Tag gegen Queerfeindlichkeit, einzuweihen. Ebenfalls an diesem Tag wurden überall in der Stadt rund 3000 Plakate mit Porträts von queeren Mitgliedern des ukrainischen Militärs aufgehängt, um damit auf das Thema LGBTI+ Feindlichkeit aufmerksam zu machen.

Das LGBTI+ Center wird unter anderem für ein vielfältiges Kulturprogramm genutzt - eine wichtige Abwechslung in den derzeit sehr schwierigen Zeiten. In den Räumlichkeiten integriert wurde auch ein Schutzraum. Dieser ist aktuell unerlässlich um der LGBTI+ Community Sicherheit und Schutz vor den erneut massiv zunehmenden russischen Aggressionen zu bieten. Somit können sie, sobald die Sirenen ertönen, auch vor Ort Schutz suchen.

Finanziert wurde das LGBTI+ Center in Charkiw zum Teil auch über Spenden von internationalen Pride-Organisationen. So hat etwa die EPOA - die European Pride Organisers Association und Organisation hinter der EuroPride - nur einen Tag nach dem Beginn des Angriffskriegs bereits einen Unterstützungsfonds für die Ukraine eingerichtet. Durch die Mitglieder sind so seither bereits mehr als 100'000 Euro, rund 99'000 Schweizer Franken, zusammengekommen, welche für die Community in der Ukraine eingesetzt werden können.