UNGARN: 30 Botschafter:innen unterstützen die LGBTI+ Community - auch die Schweiz
Wenn am Wochenende in Budapest die Pride stattfindet, dann ist die aufgrund der aktuellen, politischen Lage im Land wohl wichtiger denn je. Aus diesem Grund haben die Veranstalter:innen der Budapest Pride zusammen mit Forbidden Colours, einer NGO aus Brüssel, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Gleichstellungskommissarin Helena Dalli eingeladen, am Demonstrationsmarsch durch Budapest teilzunehmen um damit ein wichtiges Zeichen für LGBTI+ Inklusivität, Diversität und nicht zuletzt an die Adresse der queer-feindlichen Regierung Orban zu senden. Ob die beiden EU-Politikerinnen die Einladung annehmen werden ist noch nicht bekannt.
Ebenfalls ihren Druck auf die Regierung Orban erhöht haben zudem 30 Botschafter:innen, darunter auch der Schweizer Botschafter, welche zusammen mit 12 Kulturinstituten in Ungarn einen offenen Brief unterzeichnet haben, in welchem sie den Mitgliedern der LGBTI+ Community ihre volle Unterstützung zusagten. So schrieben sie, dass sie das Recht der queeren Menschen auf Gleichstellung und Nicht-Diskriminierung, auf sich frei auszuleben und sich zu versammeln, und auch frei von Gewalt zu leben, unterstützen. Sie unterstrichen zudem, dass der Respekt der Gesetze und der allgemeinen Menschenrechte das Fundament darstellen, auf welchen demokratische Staaten basieren.
Dabei hielten sie auch mit ihrer Kritik an der Regierung Orban nicht zurück und drückten ihre Besorgnis über die jüngsten Entwicklungen aus, welche das Prinzip der Nicht-Diskriminierung auf Basis der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität bedrohe. Man ermutige in allen Ländern Schritte, welche die Gleichstellung und die Würde aller Menschen sicherstelle, egal welcher sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, zudem betone man die Wichtigkeit, dass gewählte Staatschefs und Regierungen ihren Respekt gegenüber LGBTI+ und deren Rechte zeigen.
Weiter sprechen die Botschafter:innen auch ihre Unterstützung für die Budapest Pride aus. Nach den Erfahrungen mit Gewalt an Prides in Polen, oder auch nach den Vorkommnissen in Georgien, muss die Regierung in Ungarn gezwungen werden, den Schutz für die Teilnehmenden der Pride zu garantieren. Dabei wird es sicherlich helfen, wenn Botschafter:innen an der Budapest Pride mitlaufen werden, wodurch die Schutzmassnahmen deutlich erhöht werden müssen. Auch wäre es ein deutliches Zeichen von Ursula von der Leyen und von Helena Dalli, wenn sie ebenfalls während der Pride vor Ort wären.
Unterzeichnet wurde der offene Brief übrigens unter anderem von der Schweizer Botschaft, aber auch von jenen von Argentinien, Australien, Belgien, Chile, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Grossbritannien, Irland, Island, Italien, Kanada, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Montenegro, den Niederlanden, Neuseeland, Norwegen, Portugal, Schweden, Spanien, Österreich, den USA und Zypern.