UNGARN: Blutspendeverbot für MSM stark gelockert
In den allermeisten Ländern weltweit sind Männer, welche Sex mit Männern (MSM) haben, mit einem Verbot belegt. Sie dürfen nur dann Blut spenden, wenn sie, je nach Land, rund drei bis zwölf Monate keinen Sex hatten. Auch Ungarn kannte ein solches Verbot, doch wie die LGBTI+ Organisation Háttér Society nun berichtet, hat die zuständige Behörde dieses Verbot für MSM nun praktisch vollständig aufgehoben.
So akzeptiert der Nationale Blutspendedienst neu alle Personen als Spender, egal wessen Geschlecht oder Sexualität jemand ist. Doch, es gibt eine neue Regel, und die soll offenbar diskriminierungsfrei angewandt werden. So sind einzig Personen von der Blutspende ausgeschlossen, welche mehrere Sexpartner haben, oder welche im Sexgewerbe arbeiten. Dies soll dann sowohl für heterosexuelle, wie auch für LGBTI+ gelten. Wie die Háttér Society berichtet, habe man während Jahren für diese Änderungen gekämpft.
Ob die Coronakrise und damit die Nachfrage nach Blutkonserven und vor allem Blutplasma Auslöser für die Anpassungen der Richtlinien war, ist nicht bekannt. Doch in jüngster Zeit haben auch andere Ländere ihre Vorgaben diesbezüglich gelockert, wenn auch nicht so weit wie nun Ungarn. So haben etwa die USA, Nordirland und auch Australien jüngst ihre Verbote leicht angepasst.