USA: 5 Schulen zwei Mal nach Bombendrohung evakuiert - wegen queeren Büchern

USA: 5 Schulen zwei Mal nach Bombendrohung evakuiert - wegen queeren Büchern
Weil die Schulen LGBTI+ Bücher in den Bibliotheken haben, gab es in einem Schulbezirk in New York eine anonyme Bombendrohung. In der Folge wurden insgesamt mehr als 5000 Personen aus fünf Schulen in der gesamten Region durch die Polizei evakuiert. Zwei Tage später wurde die selbe Drohung erneut verschickt und wieder mussten die Schulen geschlossen werden. Der Schulleiter fordert, dass die Tat als Hassverbrechen behandelt wird.

Für den Schulleiter des Hilton Central School District ist der Fall klar, wie er an einer Pressekonferenz erklärt: Da im anonymen Schreiben explizit LGBTI+ Bücher genannt wurden, sei diese Tat eindeutig als Hassverbrechen zu bewerten. Dies sollten sich auch die Behörden bewusst sein, welche den Fall untersuchen. Die Schüler:innen würden jeden Tag in die Schule kommen un zu lernen, erklärte er weiter, doch nun seien sie massiv gestört worden. Die Eltern müssten sich nun heute Abend um die psychischen Folgen für die Kinder kümmern und mit ihnen darüber sprechen, was es bedeutet eine Schule mit einer Bombe zu bedrohen. Solch eine Tat sei absolut unverantwortlich und nicht tolerierbar, so der Schulleiter gegenüber den Medien weiter.

Der Schock bei den Schüler:innen und bei den Mitarbeitenden sitzt tief. Insgesamt mehr als 5000 Personen mussten aufgrund der Bombendrohung aus 5 verschiedenen Schulhäusern im gesamten Hilton Central Schulbezirk evakuiert werden. Wie die Polizei von Monroe County mitteilte, haben verschiedenste, lokale Medienhäuser am Mittwoch ein anonymes Schreiben erhalten, welches eine Bombendrohung für den Schulbezirk enthielt. Nur zwei Tage später, am Freitag, wurde die gleiche Drohung erneut verschickt und wieder mussten die Schulen geschlossen werden. Die Drohung sei im selben wortlaut gehalten und von der gleichen IP-Adresse verschickt worden, so die Polizei.

In dem Schreiben sei von Sprengsätzen die Rede gewesen, welche in den Schulhäusern platziert worden seien. Als Grund wurden LGBTI+ Bücher genannt, welche in den Bibliotheken der Schulen erhältlich seien. Die für die Drohungen verantwortliche Person forderte darauf, dass die Schulhäuser und auch die naheliegenden Gebäude umgehend geräumt werden sollen um unschuldige Menschen zu schützen. Es gebe nichts Abscheulicheres als die Unschuld eines Kindes zu verletzen, und genau dies habe der Schulbezirk getan, heisst es im anonymen Schreiben weiter. Die queeren Schulbücher sollen sofort aus den Bibliotheken entfernt werden.

Im Drohschreiben wird der Schulbezirk des „Groomings“ bezichtet, ein Ausdruck, der von christlich-konservativen Kreisen und von den Republikanern oft im Zusammenhang mit Drag Queen Story Times für Kinder und mit LGBTI+ Büchern an Schulen benutzt wird. Dabei wird auch explizit das Buch This Book is Gay der britischen Autorin Juno Dawson genannt. Man mache damit Kinder an, indem man sie queere Bücher lesen lasse.

Wie die Polizei erklärt, seien die Gebäude nach der ersten Bombendrohung durchsucht worden und man habe Entwarnung geben können. Die Schulen seien sicher. Man nehme sämtlichen Drohungen sehr sehr ernst, insbesondere wenn sie gegen Kinder gerichtet sind. Nachdem man von der Drohung Kenntnis erhalten habe, sei man so schnell wie möglich zu den Schulen gefahren, um abzuklären, ob die Bedrohung echt ist oder nicht. Die zweite Drohung am Freitag wurde noch vor der Öffnung der Schule verschickt, weshalb die Kinder in den Schulbussen sitzen blieben und nicht auf das Gelände der Schule gelassen wurden. Etwas später konnte die Polizei wieder Entwarnung geben.

Wie der Schulleiter bekannt gab, wurde den Kindern und auch den Mitarbeitenden psychologische Betreuung angeboten. Die Untersuchungen der Polizei gehen derweil weiter.