USA: Demonstration gegen Abschaltung der LGBTI+ Krisen-Helpline

USA: Demonstration gegen Abschaltung der LGBTI+ Krisen-Helpline
Vor dem Trump Tower in New York haben sich Hunderte von Demonstrant:innen eingefunden um gegen die für Donnerstag geplante Schliessung der nationalen LGBTI+ Krisen-Helpline zur Suizidprävention von queeren Jugendlichen zu protestieren. Seit der Inbetriebnahme haben bereits mehr als 1.3 Millionen Jugendliche die Helpline kontaktiert.

Warnung: Dieser Artikel enthält Inhalte über Suizid.

Die nationale Krisen-Helpline zur Suizidprävention, die Suicide & Crisis Lifeline, hat in den USA mit 988 eine dreistellige Telefonnummer und ist damit für Hilfesuchende einfach zu merken. Mit der Taste/ Option 3 gelangt man darauf weiter zu Hilfsangeboten, welche explizit auf queere Menschen zugeschnitten sind. Vor rund einem Monat hat die Regierung Trump nun angekündigt, dass sie diese auf queere Jugendliche spezialisierte Krisen-Helpline innerhalb von 30 Tagen einstellen werden. Diese Frist läuft am Donnerstag, 17. Juli ab.

Nun haben sich Hunderte von Demonstrant:innen vor dem Trump Tower in Manhattan versammelt um unter dem Motto „Hands off 988“ einmal mehr gegen die Pläne der US-Regierung zu demonstrieren. Zuvor haben bereits Berühmtheiten wie Ariana Grande, Pedro Pascal und Daniel Radcliffe einen offenen Brief unterzeichnet um die Regierung zum Umdenken aufzufordern.

Das Weisse Haus begründet die Schliessung damit, dass über die LGBTI+ Helpline radikale Ideologien verbreitet und gefördert würden, und dies ohne das Wissen der Eltern. Sie betonen dabei, dass alle Jugendlichen weiterhin Unterstützung über die Nummer 988 erhalten, und dort kompetent und fürsorglich beraten werden, sei es in Bezug auf Selbstmordgedanken, Drogenmissbrauch, psychische Krisen oder emotionale Belastungen.

Dass es bei der Schliessung dieses Teils der Hotline um einen politischen Schritt und weniger um einen wirtschaftlichen geht, liegt auf der Hand. Die Kosten betragen rund 50 Millionem Dollar, welche die Regierung damit einsparen will, und dies bei einem Billionen-Dollar-Budget.

Entsprechend gross ist auch die Kritik etwa vom Trevor Project: Wenn diese Helpline wegfalle, dann stelle sich die Frage, ob die hilfesuchenden queeren Jugendlichen sich noch wohl fühlen, wenn sie dort anrufen. LGBTI+ Jugendliche im ganzen Land befinden sich derzeit in einer psychischen Krise, und aus diesem Grund sei diese explizit auf sie zugeschnittene Helpline eingerichtet worden. Dort wird ihnen direkt Hilfe geboten, und damit werden Leben gerettet, heisst es vom Trevor Project weiter.

Die LGBTI+ Organisation kümmert sich insbesondere um die Suizidprävention und um die psychische Gesundheit von queeren Jugendlichen. Zwar bietet das Trevor Project auch noch eine eigene 24h-Helpline für Krisensituationen an, doch diese hat statt der dreistelligen eine normale Nummer. Damit ist sie weit weniger bekannt als die nationale Helpline.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:

Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch

Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer