USA: Gay Panic in New Jersey schon bald verboten?
Mit der Verteidigungsstrategie von Gay respektive Trans Panic können Täter ihre Strafe vor Gericht reduzieren. So können sie sich damit verteidigen, dass sie quasi in „Panik“ geraten sind, als sie von der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität ihres Opfers erfahren haben. Damit können sie etwa einen Mord zu einem gewissen Mass „rechtfertigen“, was zur Folge haben kann, dass die Anklage statt auf Mord nur auf Totschlag lautet, was eine mildere Strafe zur Folge hat.
Konkret heisst das etwa in New Jersey, dass ein Täter bei Mord mit 30 Jahren Haft bis lebenslänglich und 200‘000 US-Dollar bestraft werden kann. Bei Totschlag hingegen liegt die Strafe bei fünf bis zehn Jahren Haft und 150‘000 US-Dollar.
Auch die amerikanische Anwaltskammer verurteilt diese Praxis und fordert ein landesweites Verbot, wie es bereits einige wenige US-Bundesstaaten umgesetzt haben. Nach New York, Kalifornien, Illinois, Rhode Island, Connecticut, Maine und Hawaii steht nun auch New Jersey möglicherweise kurz davor, diese LGBTI+ feindliche Verteidigungsstrategie zu verbieten.
Das Abgeordnetenhaus hat nun den entsprechenden Gesetzesentwurf in letzter Lesung einstimmig mit 76 zu 0 gutgeheissen und damit an Gouverneur Phil Murphy weitergeleitet. Dieser hat nun bis zum 21. Januar Zeit um zu entscheiden, ob er das Verbot mit seiner Unterschrift in Kraft treten lässt, oder ob er es mit einem Veto blockiert.