USA: Programm für kostenlose PrEP-Abgabe gestartet

USA: Programm für kostenlose PrEP-Abgabe gestartet
Ready, Set, PrEP heisst das Programm, welches die US-Regierung zusammen mit dem Pharmaunternehmen Gilead aufgegleist hat, und welches die kostenlose PrEP-Abgabe zur HIV-Prävention an gewisse Bevölkerungsgruppen vorsieht. Die Bewerbungsfrist für dieses Programm wurde nun gestartet...

Um vom kostenlosen PrEP profitieren zu können, müssen verschiedenste Kriterien erfüllt sein. So muss der Bewerber HIV-negativ sein, er darf keine Versicherung haben, welche rezeptpflichtige Medikamente bezahlt, und er muss ein Rezept für PrEP vorweisen können. Qualifiziert sich eine Person dafür, so kann sie mit einem Rezept das Medikament Truvada kostenlos beziehen. Die einzigen Kosten, welche unter Umständen bezahlt werden müssen, sind Laboruntersuchungen und die Arztkosten.

Das Programm ist in Zusammenarbeit mit dem PrEP-Medikamentehersteller Gilead entstanden, welcher jährlich bis zu 200‘000 unversicherte Personen kostenlos mit 2.4 Millionen Packungen versorgen will, und das bis ins Jahr 2030. Das Programm mit dem Titel Ready, Set, PrEP wurde nun onlinegestellt, und damit hat die Bewerbungsfrist begonnen.

Bereits in Oktober hat Gilead die Zulassung für Descovy, den Nachfolger des ersten PrEP-Medikaments Truvada, von den amerikanischen Behörden erhalten. Diese Zulassung gilt aber erst für die Behandlung von HIV und noch nicht zur Prävention um einer Ansteckung vorzubeugen. Sobald die Food and Drug Administration auch dafür grünes Licht gibt, soll Descovy anstatt Truvada mit dem Programm kostenlos abgegeben werden.

Mit Ready, Set, PrEP will die Regierung HIV bis ins Jahr 2030 besiegen. So sollen die Neuinfektionen in den kommenden fünf Jahren um 75 Prozent, und in den kommenden zehn Jahren um 90 Prozent gesenkt werden.

Gilead hat zudem angekündigt, im kommenden Jahr selber eine Generika-Version von Truvada auf den Markt zu bringen. Damit versucht das Unternehmen wohl die drohenden Umsatzeinbussen abzufedern, da das Patent für das Medikament demnächst abläuft. Das Unternehmen ist aber auch sonst unter Druck geraten, da es mit PrEP Milliarden-Umsätze einfährt und die Forschung, welche zum Patent für das Medikament führte, mitunter mit Steuergeldern mitfinanziert wurde.