VATIKAN: Der Papst soll schwulenfeindliches Schimpfwort benutzt haben

VATIKAN: Der Papst soll schwulenfeindliches Schimpfwort benutzt haben
Sollen schwule Männer in katholischen Priesterseminaren zugelassen werden? Diese Frage stand in der vergangenen Woche bei einem Treffen zwischen dem Papst und verschiedenen Bischöfen im Fokus. Der Papst soll sich bei diesem Austausch nicht nur gegen diesen Vorschlag ausgesprochen haben, sondern dabei auch noch ein italienisches Schimpfwort benutzt haben, welches äusserst schwulenfeindlich ist. Inzwischen hat sich der Papst entschuldigt.

Zuerst wurden die Aussagen von der italienischen Webseite Dagospia veröffentlicht, welche vor allem für Boulevard-Themen bekannt ist. Doch darauf haben auch andere Medien und Nachrichtenagenturen darüber berichtet, und sich auf verschiedenste Quellen berufen, um die Kommentare des Papstes damit zu untermauern. Demnach soll das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einem Treffen mit Bischöfen hinter verschlossenen Türen einen äusserst schwulenfeindlichen Ausdruck benutzt haben.

Beim Gespräch ging es darum, ob das Priesterseminar auch für offen queere Priester geöffnet werden soll, welche zwar offen zu ihrer sexuellen Orientierung stehen, aber denoch zölibatär leben. Mit diesem Thema befasst sich die italienische Bischofskonferenz bereits seit längerem und nun wurde das Anliegen auch mit dem Papst diskutiert.

Wie es laut Medienberichten heisst, soll Papst Franziskus trotz seiner eigentlich für die Kirche eher offenen Haltung gegenüber der LGBTI+ Community, ablehnend gegenüber dieser Idee reagiert haben. So soll er dabei erklärt haben, dass es in den Seminaren bereits genug "frociaggine" gebe. Dieses italienische Wort bedeutet soviel wie "Sch**chteln" auf deutsch und ist äusserst abschätzig gegenüber schwulen Männern.

In der jüngeren Vergangenheit hat sich der Papst immer wieder für eine Öffnung der katholischen Kirche gegenüber der LGBTI+ Community ausgesprochen. So hat er sich beispielsweise bereits mit trans Organisationen getroffen oder sich für die Segnung von queeren Menschen ausgesprochen. Auch hat er vor rund einem Jahr die Position noch einmal bekräftigt, wonach sich die Kirche gegen sämtliche Gesetze ausspreche, welche die LGBTI+ Community verfolge und kriminalisiere. Dies ging vor allem an die Adresse von Geistlichen in Afrika.

Die jüngste, angebliche Aussage des Papstes dürfte nun aber Kratzer bei seinem Image verursachen, und das ohnehin bereits schwierige Verhältnis zwischen der katholischen Kirche und der LGBTI+ Community wieder belasten. Der Vatikan hat derweil erklärt, dass man von den Berichten Kenntnis habe, und dass man betone, dass es in der Kirche Platz für alle habe. Der Papst habe nie jemanden beleidigen oder sich auf homophobe Art äussern wollen. Er entschuldige sich bei allen, die er mit diesem Wort getroffen habe.