VATIKAN: Benedikt habe ihn betreffend LGBTI+ unterstützt, so der aktuelle Papst

VATIKAN: Benedikt habe ihn betreffend LGBTI+ unterstützt, so der aktuelle Papst
Papst Franziskus wartet in seinem neuen Buch mit einer grossen Überraschung auf: Er schreibt darin nämlich, dass er in Bezug auf die Anerkennung von Lebenspartnerschaften und der Rechte von queeren Menschen auch die Unterstützung seines Vorgängers, dem emeritierten Papst Benedikt XVI., hatte. Dies überrascht insofern, galt doch Papst Benedikt als äusserst konservativ und gar LGBTI+ feindlich.

Es ist ein wahrer Paukenschlag, den Papst Franziskus in seinem neusten Buch verkündet. Es soll zwar erst in diesen Tagen erscheinen, doch der Inhalt wurde vorgängig bereits mehreren Medienkanälen zur Verfügung gestellt. Darin richtet Papst Franziskus schwere Vorwürfe gegen eine nicht näher genannte Gruppe von Kardinälen, welche sich aufgrund seiner LGBTI+ freundlichen Haltung gegen ihn verschworen haben, doch er habe darauf Unterstützung von niemand geringerem als vom emeritierten Papst Benedikt XVI. erhalten.

Mehrere Kardinäle seien bei Benedikt zu Hause aufgetaucht um sich über die angeblichen „Irrlehren“ von Papst Franziskus in Bezug auf Lebenspartnerschaften zu beschweren. Sie hätten Franziskus vor Gericht stellen wollen und sie beschuldigten ihn, die gleichgeschlechtliche Ehe zu unterstützen, steht im Buch weiter geschrieben. Benedikt habe sich dann aber auf seine Seite gestellt, erklärt der aktuelle Papst weiter. Er habe den Kardinälen zugehört und ihnen dann geholfen, die Dinge zu unterscheiden, denn was Papst Franziskus gesagt habe, sei keine Ketzerei.

Dass sich der emeritierte Papst an die Seite des aktuellen Papst stellt und dessen Ansichten bezüglich Lebenspartnerschaften unterstützt, kommt sehr überraschend. Benedikt hat während seiner Zeit als Papst nichts für die LGBTI+ Community unternommen und sich stattdessen für einen noch konservativeren Kurs entschieden - auch bezüglich der Ansichten rund um das Thema Homosexualität. So behauptete er gar, dass er die Homo-Lobby im Vatikan zerschlagen habe.

Bereits im Februar 2023 machte Papst Franziskus Andeutungen, dass Benedikt Beschwerden abgewiesen habe, welche es gab, nachdem sich Franziskus für zivile Partnerschaften von gleichgeschlechtlichen Paaren ausgesprochen hatte. Damals erwähnte er aber keine Details. Nun werden diese aber offenbar im Buch "Papst Franziskus. Der Nachfolger: Meine Erinnerungen an Benedikt XVI." genauer beschrieben. Dieses Buch erscheint in diesen Tagen in spanisch und basiert auf Interviews mit dem Journalisten Javier Martinez-Brocal.

Papst Franzikus hat mit seinen teils offenen Ansichten gerade auch in Bezug auf LGBTI+ Themen immer wieder bei konservativen Kreisen angeeckt. Besonders als er im vergangenen Dezember erlaubte, dass Priester gleichgeschlechtliche Paare segnen dürfen, löste er bei vielen Geistlichen einen Sturm der Entrüstung aus. Diesen Schritt scheint er nicht mit dem emeritierten Papst Benedikt besprochen zu haben, denn dafür gibt es auch im Buch keine Hinweise.

Papst Benedikt ging im Jahr 2013 überraschend in den Ruhestand, was dazu führte, dass es zur historisch einmaligen Situation kam, dass es für ein paar Jahre quasi zwei Päpste gab. Entgegen anderslautender Gerüchte, erklärte Papst Franziskus, dass er nie Streit mit Benedikt hatte. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. verstarb am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren im Vatikan.