CHINA: Regenbogenfarbige Kleidung an Popkonzert konfisziert

CHINA: Regenbogenfarbige Kleidung an Popkonzert konfisziert
Chinas Behörden greifen immer strikter gegen alles durch, was mit der LGBTI+ Community in Verbindung stehen könnte. Bei einem Konzert einer taiwanesischen Popsängerin wurden den Fans nun offenbar TShirts und andere Accessoires abgenommen, welche Regenbogen zeigten. Noch vor ein paar Jahren konnten bei der selben Künstlerin riesige Regenbogenfahnen im Publikum rumgereicht werden.

Prides gibt es in China keine mehr und auch praktisch alle grösseren LGBTI+ Organisationen mussten ihre Aktivitäten mittlerweile einstellen, weil der Druck von den Behörden und der Regierung zu gross wurde. Nun tauchten erneut Berichte in den Sozialen Medien auf, wonach Konzertbesucher:innen darin gehindert wurden, Kleidung mit Regenbogenmotiven in ein Stadion mitzunehmen.

So besuchte die taiwanesische Sängerin Chang Hui-mei - besser bekannt als A-mei - für zwei Konzerte die Cadillac Arena in Peking. Dabei wurden offenbar Besucher:innen aufgefordert, beispielsweise gewisse T-Shirts mit Regenbogen-Sujet verkehrt herum anzuziehen, damit der Aufdruck nicht mehr sichtbar war, teilten User in den chinesischen Sozialen Medien mit. Eine weitere Person erklärte, dass sie angehalten wurde, weil ihr T-Shirt in den Regenbogenfarben reflektiert habe.

Ein Nutzer von Xiaohongshu, dem chinesischen Pendant zu Instagram, schrieb beispielsweise, dass sie bei einem Konzert von A-mei im Jahr 2015 noch eine riesige Regenbogenfahne im Publikum rumreichen konnten. Diesmal hätten die Sicherheitskräfte am Eingang zum Stadion aber ganz genau hingeschaut, dass keine Pride-Symbole ins Stadion gelangten. Der User fragt sich dabei, wovor „die“ den Angst haben?

Ein weiterer User mit dem Namen Tian erklärte, dass er keine einzige Regenbogenfahne am Konzert gesehen habe. Er habe aber auch nicht festgestellt, dass die Sicherheitskräfte irgendwelche Kleider konfiszierten. Der 30-Jährige, der sich selber als schwul identifiziert, meinte aber auch, dass die Konzertbesucher:innen möglicherweise vorsichtiger waren, weil sie von den Kontrollen am Eingang während dem ersten Konzert am Tag davor erfahren haben.

Homosexualität ist in China zwar legal, doch es gibt keinerlei Rechte für queere Menschen. Nachdem LGBTI+ in den vergangenen Jahren vor Gericht ein paar Erfolge erzielen konnten, begann die Regierung queere Menschen und Organisationen immer weiter in den Untergrund zu drängen. So wurden auch bekannte WeChat-Gruppen geschlossen und die Medien diesbezüglich verstärkt zensuriert.