HONG KONG: Neue Dating Show soll LGBTI+ Sichtbarkeit fördern

HONG KONG: Neue Dating Show soll LGBTI+ Sichtbarkeit fördern
Queere Menschen erleben in Hong Kong zwar mehr Akzeptanz als in China, doch trotzdem werden sie von der Regierung noch nicht vollständig anerkannt. Eine neue Gay Dating Show soll nun helfen, Vorurteile in der Gesellschaft abzubauen und die Sichtbarkeit der Community zu fördern.

Boyscation heisst die Realityserie und sie ist eine Mischung aus Dating Show und Dokumentarfilm. Sie wird Ende 2021 oder anfangs 2022 beim Sender TVB TV in Hong Kong ausgestrahlt werden. Dabei soll das Leben der Teilnehmer ebenso gezeigt werden, wie ihr Umfeld und ihre Familie. Wie die Produzenten der Serie weiter erklären, sollen auch Fragen geklärt werden, wie die Gesellschaft über sie denkt, welchen Schwierigkeiten sie begegnen, und wie sie mit ihrer eigenen Sexualität innerhalb der Familie, am Arbeitsplatz, in ihrem Freundeskreis und in der Gesellschaft umgehen.

Dabei folgt die Kamera zehn Männern, welche zwischen zwanzig- und vierzigjährig sind und mit ihrer sexuellen Orientierung offen umgehen und absolut glücklich leben. Damit soll den Einwohnern Hong Kongs, sowie auch Chinas, gezeigt werden, dass dies die Realität ist, dass diese jungen Männer in ihrer Stadt leben und daher akzeptiert werden sollen. Obwohl es als Dating Show beworben wird, soll dabei auch der Alltag der Teilnehmer gezeigt werden.

Das Ziel soll dabei sein, dass heterosexuelle Zuschauer:innen Boyscation sehen und sich sagen: „Die sind ja genau wie wir. Daten, sich verlieben und die Beziehungen sind genau gleich wie bei uns - Liebe ist nun mal Liebe.“ Dabei soll es nicht zuletzt aber auch helfen, den Familien von LGBTI+, einen Einblick in queeres Leben zu geben, insbesondere jenen, welche Mühe mit der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität ihres Familienangehörigen haben.

In Hong Kong haben gleichgeschlechtliche Paare noch keine Möglichkeit ihre Partnerschaften rechtlich abzusichern. Alle Versuche in diese Richtung sind bislang gescheitert. Vor Gericht gibt es aber gewisse Urteile, etwa in Bezug auf Arbeitsbewilligungen oder das Erbrecht, in welchen queere Paare, welche im Ausland geheiratet haben, zumindest teilweise anerkannt wurden.