JAPANs neuer Ministerpräsident äussert sich vorsichtig positiv zur Ehe für alle

JAPANs neuer Ministerpräsident äussert sich vorsichtig positiv zur Ehe für alle
Japans Gerichte haben das Verbot der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare mehrheitlich als verfassungswidrig beurteilt, doch die Regierung hat sich bislang quergestellt. Unter dem neuen Premierminister könnte sich dies nun ändern und Japan könnte als letzter Staat der G7 die Ehe für alle einführen.

Bislang gibt es in Japan auf nationaler Ebene keine Möglichkeit für gleichgeschlechtliche Paare, ihre Partnerschaften rechtlich abzusichern. Nur auf lokaler Ebene besteht diese Möglichkeit in einem eingeschränkten Rahmen in zahlreichen Gemeinden oder Präfekturen. Damit ist Japan das einzige Land der G7-Staaten, welches die Ehe für alle noch nicht eingeführt hat. Nun keimt aber neue Hoffnung innerhalb der LGBTI+ Community auf, denn seit dem 1. Oktober hat das Land mit Shigeru Ishiba einen neuen Premierminister.

Während einer Fragestunde im Abgeordnetenhaus äusserte sich Ishiba auf die Frage nach seiner Haltung zur Ehe für alle nun vorsichtig positiv. Dies sei eine Frage, welche mit den Familienwerten eines jeden Menschen zusammenhänge. Die japanische Regierung müsse daher die öffentliche Meinung, die Debatten im Parlament und die Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare genau beobachten, so Ishiba. Bereits als er sich um den Vorsitz der Liberaldemokratischen Partei bewarb, erklärte er, dass jene Menschen, welche unter dem Verbot der Ehe für alle leiden, geschützt werden müssen.

In Japan haben sich auch die Gerichte bereits mehrfach mit dem Verbot der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare auseinandergesetzt, dabei wurde mehrheitlich geurteilt, dass das Verbot gegen die Verfassung Japans verstosse. Auch innerhalb der Bevölkerung spricht sich bereits eine Mehrheit für die Öffnung der Ehe aus.

Bild: © 内閣官房内閣広報室 - Government of Japan Standard Terms of Use (Ver.2.0) - Creative Commons Attribution License 4.0 International