NIGERIA: Bei gleichgeschlechtlichen „Hochzeiten“ droht die Verhaftung

NIGERIA: Bei gleichgeschlechtlichen „Hochzeiten“ droht die Verhaftung
In Nigeria kämpfen mutige, queere Aktivist:innen unter widrigsten Umständen für mehr Sichtbarkeit und für ihre Rechte. Nun griff der Staat einmal mehr ein und liess via Polizei verlauten, dass die Teilnahme an einer gleichgeschlechtlichen Hochzeitszeremonie zur Verhaftung führt und schwerwiegende, rechtliche Konsequenzen mit sich bringen werde.

In Nigeria greift ein Trend um sich, der den Behörden Sorgen bereitet: Queere Menschen zeigen sich offen in den Sozialen Medien und fordern andere dazu auf, es ihnen gleich zu tun. Weiter fordern sie andere dazu auf, sich selber zu sein und sich miteinander zu verbünden. Nun hat sich die Polizei an die Öffentlichkeit gewandt um diese Aktionen zu verurteilen und um über die rechtlichen Konsequenzen aufmerksam zu machen.

Durch das nigerianische Gesetz seien diese Taten verboten: Nach dem Strafgesetz, welches in den südlichen Bundesstaaten des Landes gilt, werden sie als unnatürlich angesehen und können nach den Paragrafen 214 bis 217 bestraft werden. Dies gelte insbesondere für Geschlechtsverkehr mit einer Person des gleichen Geschlechts, oder wenn es sich um Geschlechtsverkehr handelt, der gegen die natürliche Ordnung verstösst, etwa auch mit Tieren. Auch im nördlichen, muslimischen Teil des Landes, sind diese Taten verboten, was im Paragraf 284 des dortigen Strafgesetzes geregelt ist.

Seit 2014 gilt zudem der sogenannte Same-Sex Marriage (Prohibition) Act, der gleichgeschlechtliche Ehen streng verbietet. Dazu gehört auch, wenn man solche symbolischen Zeremonien organisiert, welche quasi eine gleichgeschlechtliche Ehe zeigen, sie durchführt oder wenn man an einer solchen Zeremonie teilnimmt. Wie die Polizei weiter mitteilt, sei es wichtig, dass man die Bevölkerung darüber aufklärt, dass diese Taten rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.