SCHWEIZ: Verbot von Konversionstherapien gefordert

SCHWEIZ: Verbot von Konversionstherapien gefordert
Im Nationalrat wurden zwei Vorstösse eingereicht, um ein Verbot von Konversionstherapien bei Minderjährigen und Erwachsenen umzusetzen. Pink Cross, LOS und TGNS unterstützen diese Forderungen um diese LGBTI+ feindlichen und schädlichen Praktiken endlich auch in der Schweiz zu verbieten.

Unter Konversionstherapien versteht man Praktiken, welche zum Ziel haben, die sexuelle Orientierung, die Geschlechtsidentität oder den Geschlechtsausdruck einer Person zu verändern oder zu unterdrücken. Während etwa Deutschland und Österreich bereits Massnahmen in die Wege geleitet haben um solche Methoden zu verhindern und strafbar zu machen, so gibt es in der Schweiz bislang keine gesetzliche Handhabe diesbezüglich. Der Bundesrat erklärte zudem sogar, dass es keinen Handlungsbedarf gebe und das Parlament liess einen solchen Vorstoss unbehandelt.

SP-Nationalrätin Sarah Wyss und SP-Nationalrat Angelo Barrile, letzterer auch im Vorstand von Pink Cross, habe nun jeweils eine parlamentarische Initiative eingereicht, um ein Verbot von Konversionstherapien umzusetzen. Damit fordern sie, dass das Anbieten, das Vermitteln und das Bewerben von diesen Praktiken verboten wird. Dabei unterstreichen sie, dass hilfreiche und sinnvolle Unterstützungsangebote, genauso wie Therapien von strafrechtlich relevanten Sexualpräferenzen und Verhalten nicht von diesem Verbot betroffen sein werden.

Obwohl es bereits in einigen Kantonen entsprechende Vorstösse gibt, so sind sich auch die Dachverbände Pink Cross, LOS und TGNS einig, dass es eine Lösung auf nationaler Ebene braucht.

Sämtliche Berufsverbände und Organisationen von Ärzten, Psychologen und Medizinern lehnen diese Praktiken ab. Sie führen bei den Betroffenen zu schweren psychischen Problemen bis hin zu Depressionen oder gar Selbstmordgedanken.

Mehr über die Parlamentarische Initiative von Sarah Wyss findest Du hier, und mehr über die Initiative von Angelo Barrile gibt es hier.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch