TÜRKEI: LGBTI+ Anlass in Ankara wurde quasi Last Minute verboten

TÜRKEI: LGBTI+ Anlass in Ankara wurde quasi Last Minute verboten
Das Büro des Gouverneurs von Ankara hat einen für letztes Wochenende geplanten LGBTI+ Event nur einen Tag vorher verboten. Ans Aufgeben denken die Veranstaltenden aber deshalb noch lange nicht, sie wollen das Verbot einmal mehr vor Gericht anfechten, und die Chancen, dass sie erfolgreich sein werden, stehen gut.

Sie würden den Text des Verbots für ihren Anlass bereits auswendig kennen, erklärten die Veranstaltenden der bereits 12. Ausgabe des Kuirfest, welches am 24. und 25. Februar hätte stattfinden sollen. Denn praktisch jedes Mal, wenn sie einen LGBTI+ Anlass planen, werden sie durch die Strafverfolgungsbehörden informiert, dass das Büro des Gouverneurs in Ankara die Veranstaltung verboten hat.

Hinnehmen will dies die Vereinigung Pembe Hayat, eine Nichtregierungsorganisation, welche diese Events jeweils organisiert, jedoch nicht, und so werden sie auch diesmal wieder eine Klage beim Verwaltungsgericht gegen diesen Entscheid einreichen. Die Chancen, dass sie damit durchkommen, sind gut, den bereits zuvor bekämpften sie zwei unbefristete Verbote für queere Veranstaltungen, welche beide durch das Gericht aufgehoben wurden.

Lange konnten in der Türkei, insbesondere in Istanbul, auch Pride Veranstaltungen relativ unbehelligt stattfinden mit jeweils zehntausenden Besucher:innen. Doch seit einigen Jahren greifen die Behörden strikt durch und reagieren oftmals auch mit roher Polizeigewalt und Verhaftungen auf Teilnehmende, welche sich auch durch die Verbote nicht abschrecken lassen. Doch auch hier wäre das Recht auf der Seite der Demonstrierenden, denn auch für Ankara haben die Gerichte die Pride-Verbote schon gekippt.