UGANDA: LGBTI+ Aktivist lebensgefährlich verletzt

UGANDA: LGBTI+ Aktivist lebensgefährlich verletzt
Dass eine extrem queerfeindliche Politik eine unmittelbare Gefahr auf Leib und Leben bedeuten kann, hat sich einmal mehr in Uganda gezeigt. Auf dem Weg zur Arbeit wurde der bekannte LGBTI+ Aktivist Steven Kabuye in unmittelbarer Umgebung von seinem Haus von Unbekannten niedergestochen und dabei lebensbedrohlich verletzt. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht und wird seither dort behandelt.

Für Frank Mugisha, Ugandas bekanntester LGBTI+ Aktivist, liegt es auf der Hand: Er glaube, dass die Tat durch LGBTI+ Feindlichkeit motiviert war, welche durch eines der schärfsten Gesetze der Welt gegen queere Menschen geschürt werde. Dieses Gesetz habe einen tiefen Hass auf sexuelle Minderheiten ausgelöst und so eine Atmosphäre geschaffen, in welcher solche Angriffe stattfinden, so Mugisha weiter.

Wie die Organisation Coloured Voices Media Foundation - Truth to LGBTQ Uganda über die Sozialen Medien berichtet, wurde Steven Kabuye am Morgen auf dem Weg zur Arbeit in unmittelbarer Nähe von seinem Haus von Unbekannten niedergestochen und dabei schwer verletzt. Er sei darauf in ein Krankenhaus gebracht worden, wo er mit lebensbedrohlichen Verletzungen behandelt werde. Er wurde offenbar in der Bauchregion und am Handgelenk verletzt. Derzeit liegt er noch immer in einem Krankenhaus ausserhalb der Hauptstadt Kampala.

Die Polizei wusste nichts von diesem Verbrechen erklärte aber, dass sie nun den Hinweisen nachgehen werden. Ob dies im Sinn des Opfers sein wird, ist ungewiss, da LGBTI+ Feindlichkeit auch innerhalb der Behörden weit verbreitet sind. Seit zudem das neue Gesetz in Kraft getreten ist, kam es vermehrt zu Angriffen von Privatpersonen auf queere Menschen, von Schlägen bis zu Vergewaltigungen und Folter. Auch die Polizei hat die Verfolgung zudem offenbar intensiviert und vermehrt LGBTI+ Personen festgenommen.

Uganda hat im vergangenen Jahr seine ohnehin bereits strengen Anti-LGBTI+ Gesetze zusätzlich verschärft und auf „schwere Homosexualität“ unter anderem die Todesstrafe eingeführt. Auch das „Fördern“ von Homosexualität soll demnach geahndet werden. Die internationale Kritik an diesem Gesetz ist enorm und etwa die USA haben bereits Sanktionen gegen das Land erlassen. Die Weltbank wiederum hat erklärt, vorderhand keine neuen Kredite mehr an Uganda auszuzahlen. Uganda sieht sich derweil selber in der Opferrolle und sieht sich vom Westen erpresst.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:

Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch

Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer