UK: Schulen beginnen queere Bücher zu verbannen

UK: Schulen beginnen queere Bücher zu verbannen
Nach den USA und Kanada beginnen auch britische Schulen LGBTI+ Bücher aus ihren Bibliotheken zu räumen. Offenbar sind es grösstenteils ebenfalls Eltern, welche sich mit entsprechenden Beschwerden an die Schulen wenden und fordern, dass diese Bücher, selbst wenn sie absolut altersgerecht sind, nicht mehr frei zugänglich sein sollen.

Die Welle der Bücherverbote hat nun offenbar auch britische Schulen erreicht, wie eine eben veröffentlichte Umfrage unter Schulbibliothekar:innen durch die Organisation "Censorship Index" zu Tage führte. Dabei zeigte sich bei mehr als der Hälfte der angefragten Schulen, dass sie bereits mit solchen Beschwerden konfrontiert waren. Die Zahl dieser Beschwerden gegen LGBTI+ Bücher und queerinklusiven Schulunterricht habe in jüngster Zeit deutlich zugenommen, so das Fazit der Schulen.

Doch auch die Schulleitungen gehen offenbar gegen solche Bücher vor, wie es von Schulbibliothekar:innen heisst. So hätten Eltern genau den Buchtitel genannt, den sie nicht mehr in der Bibliothek sehen wollen. Die Schulleitung habe aber dann die Bibliothekar:innen instruiert, gleich alle Bücher mit LGBTI+ Inhalten wegzuräumen. Andere berichteten davon, dass sie Schüler:innen diskret queere Bücher zur Verfügung stellten, wenn sie explizit danach fragten, doch dabei hätten happige Konsequenzen gedroht.

Diese Tendenz ist in den USA leider längst omnipräsent: Die amerikanischen Schulen werden von einer wahren Flut an Beschwerden eingedeckt, mit welchen Personen fordern, dass gewisse Bücher über die sexuelle Orientierung, über die Geschlechtsidentität, aber auch über Themen wie Rassismus, aus den Schulbibliotheken verschwinden sollen.

Dabei scheint es sich um von rechtskonservativen Kräften orchestrierte Aktionen zu handeln, denn es betrifft nicht nur meist die immer gleichen Buchtitel, sondern die Beschwerden kommen oftmals auch von Personen, welche gar keine Kinder im schulpflichtigen Alter, oder nicht an diesen Schulen haben.

Zahlreiche Bundesstaaten haben zudem bereits offiziell Bücherverbote eingeführt, welche es Bibliotheken untersagen, Bücher mit LGBTI+ Inhalten an Minderjährige abzugeben, selbst wenn diese absolut altersgerecht sind.  Illinois beispielsweise hat gegenteilige Massnahmen ergriffen und quasi Bücherverbote verboten, und Kalifornien führte den obligatorischen, LGBTI+ inklusiven Schulunterricht ein.