USA: Ex-US-Aussenminister lobbyiert bei Hassgruppe

USA: Ex-US-Aussenminister lobbyiert bei Hassgruppe
Mike Pompeo, ehemaliger Aussenminister der Regierung Trump, lobbyiert bei Mitgliedern einer religiösen, sehr LGBTI+ feindlichen Hassgruppe, dass sie am Arbeitsplatz unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit missionieren und sich zudem in Schulbehörden wählen lassen sollen um ihre Anliegen dort umzusetzen.

Der Family Research Council (FRC), eine landesweit agierende, fundamental protestantische Organisation, stand nicht nur der Regierung Trump äusserst nahe, sondern setzt sich auch für traditionelle Familienwerte ein und geht dabei äusserst LGBTI+ feindlich vor. So scheut die vom renommierten Southern Poverty Law Center als Hassgruppe bezeichnete Organisation auch nicht davor zurück etwa mit Uganda zu kooperieren als die dortige Regierung die Strafen auf Homosexualität massiv verschärfen wollte.

In einem Podcast für den FRC forderte nun der frühere US-Aussenminister unter Donald Trump, Mike Pompeo, die Zuhörer:innen auf, am Arbeitsplatz unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit zu missionieren und sich für öffentliche Ämter zu bewerben, um ihre Werte dort zu verteidigen.

Man solle einfach am Arbeitsplatz über den Glauben sprechen, und man solle dafür sorgen, dass dieses Thema Gesprächsstoff bleibe. Man solle allen aufzeigen, wie man als gläubige Diener Gottes Amerika besser machen könne, so Pompeo. Als Zweites solle man dies auch leben. So soll man für die Schulbehörden, für Ämter in der Schulpflege oder sich in Vereinen und Organisationen wie dem FRC engagieren, welche die Religionsfreiheit und jene Werte fördern, um welche man sich sorge.

Wahlen hätten zudem Konsequenzen, führt Pompeo weiter aus, und wenn es ihnen gelingen würde, die Kontrolle über den Senat zu erhalten, sowie mehr Abgeordnete und Gouverneure in den Bundesstaaten zu gewinnen, so könne man verhindern, dass die Regierung Biden jene Werte weiter untergrabe, welche einem so wichtig seien. Jeder könne sich daran beteiligen, so Pompeo, und er hoffe, dass alle dabei mithelfen werden.

Auf diese Weise könne man die Rechte wieder auf Kurs bringen, so Pompeo. Dabei verurteilte der Politiker das Vorgehen der Regierung Biden, welche viele der ultrakonservativen und streng religiösen Richtlinien, welche die Republikaner unter Trump eingeführt haben, wieder rückgängig machte.

Schon Pompeos Mitarbeitende im Aussenministerium beklagten sich über die Bekehrungsversuche des damaligen Ministers. Andere haben zudem vor dem FRC gewarnt, bevor Pompeo an einem Galadinner der Organisation sprach. Als Grund gaben sie an, dass der FRC Conversion Therapien promote, eine Quacksalber-Wissenschaft, welche behaupte, dass sie LGBTI+ Menschen heilen könne. Frühere Mitarbeitende haben die Organisation zudem als problematisch bezeichnet, nachdem offen queerfeindliche Flugblätter aufgetaucht sind. Pompeo liess sich aber offenbar nicht von seinem Kurs abbringen und hält auch jetzt, nach seiner Zeit als Aussenminister, weiter daran fest...