USA: Immer mehr Auflagen - nun klagen Pride-Veranstaltende

USA: Immer mehr Auflagen - nun klagen Pride-Veranstaltende
Während die LGBTI+ Community hierzulande ohne grössere Hürden für ihre Rechte öffentlich einstehen kann, so gibt es andere Orte auf der Welt, wo immer neue Hindernisse eingebaut werden um Pride-Veranstaltungen zu verhindern - auch in den USA. In einer Kleinstadt wehrte sich nun die Community und reichte eine Klage gegen diese Politik der Verhinderung ein.

In Madrid gab es immer neue Auflagen von Seiten der Behörden, in Singapur waren plötzlich nur noch Bewohner:innen des Stadtstaats zugelassen und in Seoul wurde erst einem christlichen Jugendkonzert und danach einer Freiluftbibliothek der Vorzug gegeben, damit ein Pride-Festival nicht mehr am gewohnten Standort vor dem Rathaus stattfinden konnte. Auch die Chicago Pride erhielt in diesem Jahr plötzlich neue Auflagen: In zahlreichen Orten wurden immer neue Hindernisse eingebaut um eine Durchführung einer Pride zu erschweren - so auch in der Kleinstadt Loogootee im US-Bundesstaat Indiana.

Dort wurde eine Pride-Veranstaltung für den 7. September 2024 bereits am 3. November 2023 genehmigt. Da im Februar "per Zufall" eine neue Verordnung eingeführt wurde, zog die Kleinstadt die Genehmigung plötzlich wieder zurück, da ab sofort ein neues Bewilligungsverfahren galt. Am 10. Juni wurde dann noch einmal eine neue Verordnung verabschiedet. Dabei liess man den Veranstaltenden wegen den neuen Auflagen praktisch keine Möglichkeit um eine erneute Genehmigung zu erhalten. Dies stellt eine Verletzung der Verfassung dar, worauf ACLU nun zusammen mit den Organisierenden des PrideFest eine Klage eingereicht haben.

Es sei ganz klar eine unfaire Behandlung, so ACLU, und so wollen sie mit ihrer Klage nicht nur erreichen, dass die neuen Verordnungen wieder zurückgenommen werden, sondern auch, dass das PrideFest 2024 wie beantragt stattfinden kann. So wird auch die Art der Verschärfungen der Auflagen kritisiert, welche einzig zum Ziel haben, das PrideFest ganz zu verhindern. So habe sich der Stadtrat bei der ersten Verschärfung im Februar sogar ganz klar auf das PrideFest bezogen.

So sei das Bewilligungsverfahren für gewisse Anlässe komplizierter gemacht und zusätzlich seien die Gebühren erhöht worden. Ein teurerer Versicherungsschutz sei plötzlich notwendig gewesen und es habe auch Einschränkungen bezüglich des Lärmschutz gegeben. Weiter seien immer mehr und detaillierte, persönliche Angaben verlangt worden. Dies alles habe dazu geführt, dass die finanzielle Belastung für einen Anlass wie das PrideFest nicht mehr tragbar waren.

Im vergangenen Jahr konnte das PrideFest noch ohne Probleme stattfinden. Komischerweise sind 2024 bereits ein dreitägiges Sommerfest, sowie ein Grill, organisiert durch die Kirche, bewilligt worden - mit Bewilligungsverfahren und ohne solch massiven Einschränkungen.