SCHWEIZ: Kommission will Verbot von Konversionsmassnahmen

SCHWEIZ: Kommission will Verbot von Konversionsmassnahmen
Nach dem Nationalrat im vergangenen Jahr, hat sich nun auch die Rechtskommission des Ständerats für ein Verbot von Konversionsmassnahmen ausgesprochen. Nun soll geprüft werden, wie ein solches Verbot auf der Ebene des Bundes umgesetzt werden kann.

Sie haben keinerlei wissenschaftliche Basis und werden von allen grossen Verbänden der Medizinern nicht nur abgelehnt, sondern auch verurteilt. Nach dem deutliche Votum im Nationalrat im vergangenen Jahr hat sich nun am Mittwoch auch die Rechtskommission des Ständerats klar gegen sogenannte Konversionsmassnahmen ausgesprochen. Die Kommission will nun prüfen, wie ein solches Verbot auf Bundesebene aussehen und umgesetzt werden könnte, dazu wollen sie nun einen entsprechenden Bericht abwarten, welcher Lösungen diesbezüglich aufzeigen soll.

Der Bundesrat und die damalige Justizministerin Karin Keller-Sutter lehnten die Motion noch ab, da es sich ihrer Meinung nach nicht umsetzen lässt. Die Rechtskommissionen des Nationalrats, wie auch des Ständerats sehen dies nun aber anders und sie wollen nach Lösungen suchen um ein solches Verbot einzuführen.

Aktuell haben die Berufsverbände von Ärzt:innen und Therapeut:innen bereits ein solches Verbot in Kraft, doch es sind eher nicht anerkannte Therapeut:innen, "Heiler:innen", Berater:innen oder Seelsorger:innen, welche solche LGBTI+ feindlichen Praktiken anbieten. Viele stammen zudem aus dem Umfeld von Freikirchen.

Im Ausland sind solche Konversionsmassnahmen bereits in zahlreichen Ländern verboten, so auch in Frankreich, Deutschland und Österreich. In der Schweiz kennen einzelne Kantone ein solches Verbot, und in anderen wird darüber debattiert. Um zu verhindern, dass diese sogenannten "Therapeut:innen" in andere Kantone, in welchen ein solches Verbot noch nicht gilt, abwandern, oder gar aus dem Ausland zuziehen, soll eine Lösung auf Bundesebene angestrebt werden.

Mit Konversionsmassnahmen sollen queere Menschen quasi "geheilt" werden. Dabei werden äussert queerfeindliche Praktiken verwendet, welche von Beten bis hin zu Elektroschocks reichen können. Die Folgen sind in den allermeisten Fällen Depressionen, Suizidgedanken und massive psychische Probleme bei den Betroffenen.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:

Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch

Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer