SPANIEN: Sucht sich ein Serienmörder seine Opfer bei Grindr?
Die Polizei bestätigte die Berichte der Zeitung El Mundo, veröffentlichte jedoch keine Medienmitteilung, da die Ermittlungen am Laufen seien. Die vier Morde seien allesamt im vergangenen Jahr passiert und der oder die Täter seien derzeit noch unbekannt. Es sei zudem nicht ausgeschlossen, dass es noch mehr Opfer gebe.
Der Bürgermeister von Bilbao, Juan Maria Aburto, erklärte in einem Interview, dass er von den Fällen Bescheid weiss. Die Bevölkerung solle aber unbedingt die Ruhe bewahren.
Alle vier Fälle ereigneten sich in der nordspanischen Baskenmetropole Bilbao, und alle Opfer seien schwul gewesen. Der mutmassliche Täter habe sie jeweils über die Dating App Grindr kontaktiert und sei dann zu den Opfern nach Hause gefahren. Dort habe er ihnen so viele Drogen verabreicht, dass sie jeweils an einer Überdosis verstarben. Danach soll er jeweils die Bankkonten seiner Opfer leergeräumt haben.
Im vergangenen Dezember nahm eines der Opfer die Drogen nicht worauf er vom mutmasslichen Täter fast stranguliert wurde. Nach einem Kampf habe der Täter die Flucht ergriffen und seinen Rucksack mit seinen Dokumenten und mit flüssigem Ecstasy liegen lassen. Aus diesem Grund habe man nun ziemlich genaue Angaben, um was für einen Täter es sich handeln könnte, erklärte die Polizei gegenüber der Zeitung weiter.
Der Verdächtige habe sich bei seinem Opfer danach sogar entschuldigt, da er wusste, dass er seine persönlichen Gegenstände hat liegen lassen. Mitte Dezember hat das Opfer dann aber trotzdem eine Anzeige eingereicht und seither fahndet die Polizei nach dem mutmasslichen Mörder. Die verdächtige Person sei jedoch untergetaucht und man habe sie noch nicht finden können.
Der dringend Tatverdächtige sei ein Mann im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, und es könne nicht ausgeschlossen werden, dass er als Serientäter für mindestens vier Mordfällen verantwortlich sein könnte. Diese Fälle hätten alle im Jahr 2021 stattgefunden und es habe jeweils kein natürlicher Tod festgestellt werden können.
So ermittelt die Polizei derzeit wegen einem Überfall, vier Morden und es gebe auch noch vier weitere Todesfälle, welche aufgrund der Umstände möglicherweise in einem Zusammenhang stehen könnten. Zum Zeitpunkt dieser Todesfälle wurden offenbar keine Ermittlungen aufgenommen, obwohl die Familien erklärten, dass die Konten der Opfer nach deren Tod leergeräumt wurden.
Die baskische Polizei hat mittlerweile auch die Ermittlungsbehörden in anderen Landesteilen angefragt, ob es allenfalls dort ähnliche Untersuchungen gibt. Diese Informationen werden aber aus ermittlungstaktischen Gründen geheim gehalten.
Immer mehr Behörden weltweit warnen vor dem Gebrauch von Dating Portalen wie Grindr. Die damit im Zusammenhang stehenden Gewalttaten sind in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen. Wer solche Plattformen benützt soll jeweils wenigstens minimale Sicherheitsvorkehrungen treffen. So soll man beispielsweise jemanden informieren, wenn man an ein Date geht, und sich vorgängig an öffentlichen Orten treffen.
Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:
Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch
Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer