WELTWEIT: Auch die Schweiz verurteilt LGBT Free Zones in Polen

WELTWEIT: Auch die Schweiz verurteilt LGBT Free Zones in Polen
50 Botschafter*innen in Polen, darunter auch jener der Schweiz, appellieren an die Regierung in Warschau, damit dort die Rechte der LGBTI+ Community respektiert werden. Man müsse gemeinsam ein Klima der Nicht-Diskriminierung, der gegenseitigen Toleranz und der Akzeptanz schaffen, schreiben sie in einem offenen Brief. Die amerikanische Botschafterin veröffentlichte das Schreiben auf Twitter, welches unter anderem auch von Kanada, Japan, Israel und den meisten EU-Staaten unterzeichnet wurde...

Seit Anfang 2019 haben sich in Polen zahlreiche Gemeinden und Bezirke als LGBT Free Zone ausgerufen. Diese machten bisweilen bereits fast ein Drittel des Landes aus. Auch sind verschiedenste Wahlen, darunter die Europa-, die Parlaments- und die Präsidentschaftswahlen mit massiver LGBTI+ feindlicher Rhetorik geführt worden. Dies wurde auch im Ausland mit Sorge beobachtet und zahlreiche Staaten haben Polen deswegen bereits gerügt, so auch die Europäische Union. Die EU hat Polen gar mit dem Entzug von Geldern für diese Zonen gedroht.

Nun ist auch der weltweite Druck auf die Regierung in Warschau erhöht worden, deren Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit, kurz PiS, mit LGBTI+ feindlicher Rhetorik die Ängste innerhalb der Bevölkerung geschürt hat. So haben sich nun in Polen ansässige Botschafter von fast 50 Staaten mit einem offenen Brief eingeschalten, um das Land aufzufordern, die Rechte der queeren Menschen zu schützen. Koordiniert von der Botschaft von Belgien, wurde der Brief via Twitter von Georgette Mosbacher, der amerikanischen Botschafterin, veröffentlicht, und neben ihr wurde er auch unter anderem von der Schweiz, praktisch alle EU-Staaten, Israel, Kanada, Japan und zahlreichen weiteren Ländern unterzeichnet. Dabei gab es auch Überraschungen wie etwa die Unterschrift von Albanien, Serbien, Montenegro, Nordmazedonien, der Ukraine, Indien oder Venezuela.

Es sei wichtig, ein Klima der Nicht-Diskriminierung, Toleranz und der gegenseitigen Akzeptanz zu schaffen, heisst es im Brief. Nur auf diese Weise könne man die Menschen vor verbaler und physischer Misshandlungen und Hassreden schützen.

Der stellvertretende Aussenminister Polens, Pawel Jablonski, reagierte via Twitter bereits auf das Schreiben und erklärte, dass sein Land dieser Botschaft voll zustimme. Der Schutz durch das polnische Recht gelte für jeden Mensch. Doch er ergänzte auch, dass Polens Verfassung die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau ansehe. Wer dies hervorhebe, der diskriminiere nicht, sondern, dies sei ein Zeichen des Respekts für die Werte, die den Polen am Herzen liegen würden.