SPORT: Queers werden während den Fussball-Weltmeisterschaften in Katar nicht verhaftet
Zahlreiche queere Fans haben, seit die Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaften 2022 an Katar bekannt war, ihrer Enttäuschung Luft gemacht und öffentlich erklärt, dass sie die WM aufgrund der miserablen Menschenrechtslage unter anderem in Bezug auf LGBTI+ boykottieren werden. Die Kritik wird kurz vor den Spielen immer lauter, und so sah sich nun die Football Association (FA) einmal mehr gezwungen, Stellung zu beziehen und auf Schönwetter zu machen.
Mark Bullingham, der Geschäftsführer der FA, meldete sich nun zu Wort und gab dabei das Versprechen ab, dass keine LGBTI+ Fans während dem Turnier in Katar verhaftet werde, wenn sie Händchen halten oder sich küssen. Weiter bestätigte er, dass die Polizei im Land eine Schulung erhalten habe, mit welcher sie angewiesen wurde, während der WM tolerant zu sein.
Man habe all diese drängenden Fragen rund sechs Monate vor dem Beginn der WM den Behörden in Katar gestellt, und man habe die entsprechenden Zusagen erhalten. So seien zudem auch Regenbogenfahnen erlaubt. Die Behörden hätten einzig erklärt, dass es keine Provokationen geben dürfe. Als Beispiel nannten sie, wenn Regenbogen vor einer Moschee explizit zur Schau gestellt würden, denn dies sei respektlos.
Dabei stellt sich jedoch eine Frage ganz generell: Würdest Du es vor Ort in Katar darauf ankommen lassen? In Katar drohen per Gesetz bis zu sieben Jahr Haft auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten, für Muslime sogar die Todesstrafe. Diese Strafen sind festgeschrieben, und können somit nicht einfach während der Dauer der Fussball-Weltmeisterschaft ausgesetzt werden.
Klare Worte kommen denn auch vom bekannten britischen LGBTI+ Aktivisten Peter Tatchell: Gegenüber PinkNews erklärte er, dass Bullingham und die FA leichtgläubig seien, wenn sie meinen, dass Katar tatsächlich irgendwelche Versprechen diesbezüglich abgebe. So gibt er zu bedenken, dass das Land bereits zahlreiche Versprechen gebrochen hat, welche im Zusammenhang mit der Situation der Arbeitsmigranten gemacht wurden.
Weiter wies Tatchell auch darauf hin, dass Katar Regenbogenfahnen während der WM mal erlaube, und dann wieder verbiete. Erst vor wenigen Monaten habe man zudem in Shopping Malls unzählige Kinderspielsachen konfisziert, da sie regenbogenfarbig waren und damit Homosexualität beworben hätten.