WELTWEIT: Zum Internationalen Tag gegen LGBTI+ Feindlichkeiten am 17. Mai

WELTWEIT: Zum Internationalen Tag gegen LGBTI+ Feindlichkeiten am 17. Mai
Der 17. Mai steht weltweit für den IDAHOBIT - den International Day Against Homo-, Bi-, Inter- & Transphobia - den Internationalen Tag gegen LGBTI+ Feindlichkeiten. Dass es diesen Tag heute noch dringend braucht, unterstreichen die neusten Entwicklungen in der Schweiz, aber auch im Ausland.

Attacken in Zürich auf den Pride Gottesdienst und die Drag Story Time oder die Absage des Gender-Tag in Stäfa. Vandalismus am queeren Jugendzentrum in Chur und Angriffe auf Mitarbeitende des queeren Jugendtreffs in Buchs. Auch in der Schweiz kommt es immer wieder zu LGBTI+ feindlichen Taten, und insbesondere rund um die Abstimmung zur Ehe für alle musste eine starke Zunahme diesbezüglich verzeichnet werden.

In den USA wurden schon Mitte März mehr LGBTI+ feindliche Gesetzesentwürfe eingebracht als im gesamten Jahr 2022, und diese richteten sich unter anderem direkt gegen inklusiven Schulunterricht oder Bücher, gegen Drag Queens oder gegen trans Menschen. Grossbritannien wiederum verzeichnet insbesondere in Städten wie Birmingham, Liverpool und Manchester eine massive Zunahme an queerfeindlichen Hassverbrechen.

In der Türkei hetzte der türkische Präsident während seinem Wahlkampf offen gegen queere Menschen, und in Spanien versucht die rechtsextreme Partei Vox vor den Wahlen einen Kulturkampf à la USA vom Zaun zu brechen, indem sie eine Klage gegen LGBTI+ Gesetze beim Verfassungsgericht einreichten. In Uganda wiederum könnte bald eines der schlimmsten Gesetze gegen queere Menschen in Kraft treten.

Doch trotz dieser beunruhigenden Entwicklungen weltweit darf man auch die Erfolge, welche die Queer Community erzielt hat, nicht ausser Acht lassen. Als eines der wenigen Ländern weltweit konnte die Bevölkerung in der Schweiz über die Ehe für alle abstimmen, und sie wurde mit grosser Mehrheit angenommen. Verschiedene Kantone haben sich bereits für ein Verbot von Konversionsmassnahmen ausgesprochen, und ein nationales Verbot ist auf dem Weg.

Mit öffentlichen Kampagnen wie unter anderem in Zürich, Bern und Genf wird die Bevölkerung für queerfeindliche Hassverbrechen sensibilisiert und aufgefordert, solche zu melden. Weiter organisiert sich auch Widerstand innerhalb der LGBTI+ Community, wenn beispielsweise zu Protesten gegen Anlässe wie die Drag Story Time aufgerufen werden. Auch dass es immer mehr Prides in der Schweiz und anderswo gibt, und dass deren Zahl an Teilnehmenden stetig steigen, ist ein deutliches Zeichen für die wachsende Akzeptanz und Unterstützung in der Bevölkerung.

Obwohl noch nie so viele Anti-LGBTI+ Gesetzesentwürfe wie aktuell in den USA eingereicht wurden, wird bislang nur ein kleiner Prozentsatz tatsächlich angenommen und umgesetzt. Auf den Cook Islands und in Singapur wurden gleichgeschlechtliche Aktivitäten legalisiert, und Sri Lanka könnte bald folgen. Indien hat diesen Schritt bereits 2018 vollzogen, und aktuell befasst sich das Oberste Gericht bereits mit der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare - mit durchaus intakten Chancen für die LGBTI+ Community.

Diese positiven Entwicklungen zeigen, dass die Bevölkerung in vielen Staaten, insbesondere in Europa, aber auch in Amerika, in Teilen Ostasiens und Ozeanien, hinter den Anliegen von queeren Menschen stehen, und dass die negativen Vorstösse und der Hass oftmals nur von einer kleinen, aber dafür leider sehr lauten Minderheit ausgehen.