UN: Die UN fordert erneut die weltweite Entkriminalisierung von Homosexualität
Die Entkriminalisierung von LGBTI+ Personen ist nicht nur essentiell für den Schutz der Menschenrechte, sondern auch für die Gesundheit aller, erklärten der Menschenrechtsbeauftragte der Vereinten Nationen, Volker Türk, und die Exekutivdirektorin von UNAIDS, Winnie Byanyima, in einem gemeinsamen Schreiben. Mit diesem öffentlichen Brief einher geht die Aufforderung an alle Staaten, dass sie einvernehmliche, gleichgeschlechtliche Beziehung legalisieren sollen.
Dass die beiden Topbeamten der UN diesen Appell gerade jetzt öffentlich wiederholen hat mit der 25. Ausgabe der Internationalen Aids-Konferenz zu tun, welche in München stattgefunden hat. Für Byanyima und Türk ist klar, dass jene Gesetze, welche LGBTI+ kriminalisieren nicht nur Menschen mit HIV/Aids schaden, sondern auch der öffentlichen Gesundheitsversorgung generell.
Diese Kriminalisierung von queeren Menschen erzeuge berechtigte Angst, einerseits bei Menschen, welche Zugang zum Gesundheitssystem brauchen, aber auch bei den Mitarbeitenden im Gesundheitssektor. So zeige sich, dass die Bereitschaft in diesen Ländern geringer ist, HIV-Behandlungen oder -Präventionsangebote in Anspruch zu nehmen oder diese anzubieten.
Bei der Entkriminalisierung gibt es einige Fortschritte zu vermelden: So haben in den vergangenen zehn Jahren Angola, Antigua und Barbuda, Barbados, Belize, Bhutan, Botswana, die Cook-Inseln, Dominica, Gabun, Indien, Mauritius, Mosambik, Namibia, Nauru, Palau, St. Kitts und Nevis, die Seychellen, Singapur und Trinidad und Tobago gleichgeschlechtliche Aktivitäten legalisiert. Doch es gibt auch Rückschritte. So plant der Irak, einvernehmliche, gleichgeschlechtliche Handlungen explizit zu verbieten, und vor wenigen Tagen hat auch Burkina Faso ähnliche Pläne bekanntgegeben.