WELTWEIT: Queerer Rückblick auf das Jahr 2023
Covid ist in diesem Jahr weiter in den Hintergrund gerückt, der Krieg in der Ukraine ist leider immer noch präsent und mit Israel und Gaza kam ein weiterer Krieg dazu. Auch die LGBTI+ Community musste in diesem Jahr einige Rückschläge einstecken, etwa die Einführung eines der schärfsten Gesetze gegen queere Menschen in Uganda.
Auf der anderen Seite haben beispielsweise Mauritius und die Cook Islands gleichgeschlechtliche Aktivitäten legalisiert und Länder wie Lettland und Nepal haben entweder quasi ein Partnerschaftsgesetz eingeführt, oder sogar die Ehe für alle geöffnet.
Folgend findest Du eine chronologische Auflistung von wichtigen queeren Ereignissen im Jahr 2023, aufgeteilt in Good und in Bad News in Bezug auf die LGBTI+ Community.
Einige der Good News aus dem Jahr 2023:
Im Januar ernennt Israel seinen ersten offen queeren Parlamentspräsidenten.
Die Niederlande nehmen im Januar die Rechte von LGBTI+ in die Verfassung auf.
Die Nationale Ethikkommission der Schweiz befürwortet die Zulassung von Eizellenspenden.
In Bern werden beim Bund zwei Stellen für LGBTI+ Anliegen geschaffen.
In Slowenien können queere Paare endlich wirklich heiraten.
Menschenrechtskommissarin fordert europaweites Verbot von Konversionsmassnahmen.
Oberstes Gericht in Kenia urteilt im Februar, dass auch queere Organisationen vom Staat anerkannt werden müssen.
Italiens neue Vorsitzende der Opposition ist bisexuell und gilt als linke Rebellin.
Liechtensteins Landtag stimmt für die Gleichstellung im Adoptionsrecht.
Die Umwandlung der Eingetragenen Partnerschaft in eine Ehe wird in Zürich kostenlos.
Der Kanton Luzern stimmt für die die Erfassung von Hassverbrechen.
Der Bundesrat in Deutschland stimmt für ein Ende der Diskriminierung bei der Blutspende.
Im April verklagen 15 EU-Staaten Ungarn wegen dessen Anti-LGBTI+ Gesetz.
Im April wird Homosexualität auf den Cook Islands endlich legalisiert.
Zürich erhält die erste Ruhestätte der Vielfalt in der Schweiz.
Im Mai: Der Nationalrat will keine Diskriminierung bei der Blutspende mehr.
Die neue Rainbow Map 2023 liegt vor und für die Schweiz ging es minim aufwärts.
Namibias Gericht ordnet die Anerkennung von im Ausland geschlossenen LGBTI+ Ehen an.
Nach Drohungen von Rechtsaussen formierte sich in Zürich eine Gegenbewegung und die Drag Story Time in Oerlikon wurde zur erfolgreichsten "ever".
Mexiko stellt ersten nicht-binären Reisepass aus.
Gericht für Menschenrechte ordnet im Mai an, dass Rumänien gleichgeschlechtliche Paare anerkennen muss.
Just im Pride Month wird in Lettland der erste schwule Staatspräsident der Europäischen Union gewählt.
Über 100 LGBTI+ Organisationen fordern Support von der Wirtschaft während dem Pride Month.
Island führt zum Pride Month ein umfassendes Verbot von Konversionsmassnahmen ein.
Das Oberste Gericht in Nepal führt quasi die Ehe für alle ein. Nepal wird damit das erst zweite Land in Asien.
Alle Social Media-Plattformen sind für LGBTI+ sicherer geworden - ausser X/ Twitter.
Neuer Rekord an der Zurich Pride: Noch nie waren soviele mit dabei.
Estland öffnet die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare.
Die EuroGames in Bern finden von 26. bis zum 29. Juli statt mit der ersten Bern Pride als krönender Abschluss.
Swissmedic kündigt im Juli Anpassungen bei den Blutspende-Regeln in der Schweiz an.
Die Weltbank stoppt die Vergabe von Krediten an Uganda - wegen den Anti-LGBTI+ Gesetzen.
St. Gallen feiert am 12. August an der ersten Pride Demonstration durch die Innenstadt.
Rechtskommission des Ständerats unterstützt im August ein nationales Verbot von Konversionsmassnahmen.
Das Bundeskabinett in Deutschland spricht sich für das Selbstbestimmungsgesetz aus.
Ein Gericht in Hong Kong fordert im September, dass LGBTI+ Paaren eine Anerkennung ihrer Partnerschaften ermöglicht werden soll.
Bulgarien muss nach Gerichtsurteil im September gleichgeschlechtliche Paare anerkennen.
Mit dem Premierminister von Andorra hat ein weiterer europäischer Spitzenpolitiker sein Coming Out.
Nationalrat fordert Verbesserungen für nicht-binäre Menschen in der Schweiz.
Das erste Urteil aufgrund von LGBTI+ feindlichem Hass in der Schweiz.
Mauritius legalisiert gleichgeschlechtliche Aktivitäten.
Es gibt praktisch keine HIV-Neuinfektionen mehr in Amsterdam.
Einige Queers haben bei den eidgenössischen Wahlen im Oktober den Sprung nach Bern geschafft.
Das Verteidigungsministerium in Israel anerkennt gleichgeschlechtliche Partner:innen als Familien an.
Die Schweiz führt ab dem 1. November die neuen Blutspende-Regeln ein.
Im November beginnen die Gay Games in Hong Kong - damit erstmals in Asien - und in Guadalajara.
Der Zürcher Kantonsrat spricht sich im November für ein Verbot von Konversionsmassnahmen aus.
Lettland führt quasi ein Partnerschaftsgesetz ein.
Die Church of England segnet erstmals gleichgeschlechtliche Paare.
Ein ziemlich gutes Wochenende für die LGBTI+ Community in der Schweiz: Der zweite Wahlgang bei den Ständeratswahlen.
Das Kabinett in Thailand spricht sich für die Öffnung der Ehe aus.
Die Krankenkassen werden ab Juli 2024 in der Schweiz neu PrEP übernehmen.
Erstes queeres Paar konnte in Nepal endlich heiraten.
Der Zürcher Stadtrat schenkt der Zurich Pride ein Pride Tram und einen einmaligen finanziellen Beitrag für das Pride-Jubiläum 2024.
Der Papst lässt Segnungen von gleichgeschlechtlichen Paaren zu.
Die EU will alle Eltern und Kinder besser schützen.
Das Parlament in Thailand stimmt in erster Lesung deutlich für die Ehe für alle.
Einige der Bad News aus dem Jahr 2023:
Russland muss gleichgeschlechtliche Paare nach Urteil des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anerkennen - weigert sich aber.
Zürcher Kantonsrat stimmt gegen LGBTI+ Kurse für Polizei.
Höchster Anstieg an LGBTI+ feindlichen Gewaltverbrechen in Europa seit Jahrzehnten.
Die lesbische Bürgermeisterin in Chicago verliert ihre Wiederwahl.
LGBTI+ feindliche Übergriffe im März in der Ostschweiz.
Bereits im März wurden in den USA mehr LGBTI+ feindliche Vorstösse eingereicht als im ganzen 2022.
Italiens Premierministerin verfügt Stopp der Anerkennung von Kindern von LGBTI+ Paaren.
Die Hassverbrechen steigen auch in den USA sehr stark an.
Der Leichtathletikverband verschärft die Regeln für trans Frauen.
Florida stimmt im April für die Verschärfung des Don't Say Gay-Gesetzes.
Der Zürcher Kantonsrat stellt sich gegen Unisex-WCs in Bars und Restaurants.
Das Don't Say Gay-Gesetz in Florida wird Ende April erneut verschärft.
In Sydneys Gaybourhood geht die Angst um.
Im April wird in den USA eine trans Abgeordente von Sitzungen ausgeschlossen.
Florida verschärft seine Gesetze gegen LGBTI+ schon wieder.
Christliches Konzert verdrängt LGBTI+ Festival vor dem Ratshaus in Seoul.
Russland büsst Youtube wegen LGBTI+ Propaganda.
Auch in der Schweiz nahmen die Hassverbrechen 2022 um 50 Prozent zu.
Polizei führt Razzia in mehreren Swatch Stores in Malaysia durch - wegen Pride-Kollektion.
Erdogan gewinnt im Mai die Wahlen - und teilt gleich gegen LGBTI+ aus.
Uganda führt im Mai eines der härtesten Gesetze gegen LGBTI+ ein.
Das Bundesgericht in Lausanne erklärt die Streichung des Geschlechtseintrags für unzulässig.
Polen und Ungarn blockieren LGBTI+ Erklärung der EU mit ihrem Veto.
89 Menschen werden im Juni an der Istanbul Pride verhaftet.
Frontmann der Band The 1975 küsst Bassisten auf der Bühne in Malaysia und verärgert damit die LGBTI+ Community im Land.
100 Menschen werden in Nigeria wegen der Teilnahme an einer angeblichen, gleichgeschlechtlichen Hochzeit verhaftet.
Die amerikanische LGBTI+ Ikone Dianne Feinstein stirbt im Alter von 90 Jahren.
Das Parlament in Namibia lehnt die Öffnung der Ehe ab.
Das Oberste Gericht in Indien lehnt die Ehe für alle ab.
Die Zahl der Hassverbrechen in den USA gehen durch die Decke.
Das Oberste Gericht in Jamaika belässt gleichgeschlechtliche Aktivitäten als illegal.
USA schliessen Uganda aus wichtigem Handelsvertrag aus.
Kurz vor dem Welt-Aids-Tag vermeldet auch die Schweiz eine starke Zunahme bei sexuell übertragbaren Infektionen.
Internationale LGBTI+ Bewegung wird in Russland Ende November als extremistisch eingestuft - nur Stunden später folgen erste Razzien in Moskau.
Die Polizei warnt im Dezember vor Raubüberfällen bei Sextreffen in der Schweiz.